Kategorien
German Verbraucherschutz

Ein Offener Brief an die DHL Vertriebs GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich richte hier in der Form eines offenen Briefes eine Beschwerde an Sie heran. Dieser Brief wird anonymisiert auf https://the-digital-native.de erscheinen. Ich gebe Ihnen selbstverständlich die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Sachverhalten abzuliefern. Sofern Sie dies beabsichtigen, werde ich Ihre Stellungnahme zeitnah in dem entsprechenden Artikel veröffentlichen.

Am Montag, den 10.05.2021 erwartete ich ein Paket an meine Adresse, die ***** in 33102 Paderborn. Gemäß Tracking sollte das Paket zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr eintreffen. Leider hatte ich genau zu der Zeit einen auswärtigen Termin. Daher entschied ich mich, einen Nachbarn damit zu beauftragen, das Paket anzunehmen. Auf der Rückfahrt vom besagtem Termin, erhielt ich bereits die Meldung, dass das Paket nicht zugestellt worden sei, weil „der Betrieb oder das Geschäft geschlossen hatte“. Nun trafen wir zufällig den DHL Boten auf dem Parkplatz vom nahegelegenen Netto und sprachen ihn an. Er bejahte drei Pakete für uns, also meinen Mann und mich, zu haben und händigte sie aus. Ich fragte noch, ob der Paketbote denn auch bei den Nachbarn versucht hätte zu klingeln, denn diesen hatte ich schließlich extra beauftragt. Er entgegnete, ja, das habe er getan, aber es hätte halt niemand auf gemacht. Ich nahm das erst mal so hin und fuhr nach hause. Anschließend konsultierte ich direkt den Nachbarn, der mir versicherte, dass er die gesamte Zeit zu hause gewesen sei, keiner geklingelt habe und es auch nicht sein könne, dass er die Klingel überhört habe. Ich kenne meinen Nachbarn gut und ich gehe fest davon aus, dass er mir hier die Wahrheit erzählt. Warum sollte er das auch nicht tun, wenn man ein gutes Verhältnis pflegt? Die offene Frage können Sie sich nun sicher denken:

(1) Warum hat der Paketbote es nicht beim Nachbarn versucht?

(2) Warum bleibt der Paketbote nicht bei der Wahrheit?

(3) Welche Gründe gibt es dafür, dass so etwas passiert?

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Benter

Brief an die DHL Vertriebs GmbH

Download

[wpdm_package id=’1207′]

Kategorien
German Verbraucherschutz

Offener Brief an die Poco Einrichtungsmärkte

Hallo Liebe Leser*innen,

heute geht es um einen, der einen schlechten Kundenservice bei dem Einrichtungsmarkt Poco betrifft. Ich habe eine Beschwerde eingereicht und möchte diese hiermit auch gleich als offenen Brief veröffentlichen.

Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Samstag, den 08.05.2021, bestellte ich bei Ihnen telefonisch in der Paderborner Filiale. Die Ware sollte ich an der Hinterkasse bezahlen, ohne Corona-Test. Da ich mein Portemonnaie verlegt hatte, nahm ich 100 EUR in Bar mit. Als ich ankam, wurden mir auch die bestellten Gegenstände sofort zusammengesucht. Dann wollte ich mit einem 50 EUR Schein bezahlen. Man entgegnete mir, dass dies nicht möglich sei, weil man hier nur mit Karte zahlen könne. Daher bat ich den jungen Mann im Lager, doch bitte kurz nach vorne zu gehen und für mich mit dem 50 EUR Schein an der Kasse zu zahlen. Er entgegnete, dies sei nicht möglich, weil nur zwei Leute im gesamten Markt wären. Er DÜRFE das Lager nicht verlassen. Wenige Minuten später kam ein zweiter, etwas älterer Mann ins Lager. Ich sagte „Kann jetzt einer für mich jetzt die Zahlung an der Kasse vornehmen?“. Auch der hinzugekommene Mitarbeiter verweigerte dies. Wo jetzt offensichtlich doch mindestens drei Leute im Geschäft waren, erschließt sich mir dieses nicht. Meine 40 Minuten Fahrzeit schienen wenig zu kümmern.

Erste Frage: Warum wird man nicht direkt am Telefon darauf hingewiesen, dass man nur mir EC-Karte zahlen kann, wenn man schon anruft?

Zweite Frage: Ist es wirklich so, dass ein Mitarbeiter das Lager nicht verlassen darf, wenn sich doch genügend Arbeitskräfte im Lager befinden?

Dritte Frage: Wieso findet mit Kunden kein wahrheitsgemäßer kommunikativer Austausch statt?

Bewerte Sie bitte selber, wie Sie dieses Verhalten finden. Ich fühle mich als Kunde schlichtweg schlecht behandelt. Wieso kann so etwas nicht kundenfreundlich gelöst werden? Ich würde mich über Rückmeldung freuen.

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Benter

Offener Brief an die Poco Einrichtungsmärkte

Abonniere unseren Newsletter

[newsletter_form type=“minimal“]

Wie sieht es bei euch aus?

Habt ihr ähnliches erlebt? Bei Poco oder bei einem anderen Einrichtungsmarkt? Dann teilt mir gerne euren Fall mit!

Schlussbemerkung

Diesen Brief habe ich wie immer auch direkt an POCO geschickt und POCO darüber informiert, dass es diesen Blogartikel geben wird. Ich gebe wie immer die Möglichkeit zur Stellungnahme und werde berichten, falls man mir in der Sache entgegen gekommen ist.

Artikel als PDF

[wpdm_package id=’1198′]

Kategorien
Corona Wissenschaft

Antwort auf einen Kommentar zu den Corona-Artikeln: Ich lasse mich nicht impfen, weil….

Ich habe auf die beiden Corona-Artikeln „Darf man falsche Fakten als Meinung vertreten und wie reagiert man darauf?“ (13.12.2020) und „Der Fall von zwei Personen, die wegen der Corona-Impfung auf die Intensivstation mussten“ (20.12.2020) einen Kommentar bekommen von einem Corona-Impfgegner, der der Impfung in sarkastischem Ton widersprochen hat. Da dies ein ganz typisches Argument für Corona-Impfgegener ist, möchte ich diesen Kommentar beispielhaft behandeln, mit Fakten und den Meinungen einschlägiger Experten begegnen und am Ende selbst eine Schlussfolgerung ziehen. Ob das wohl die gleichen Schlussfolgerungen sind, die unser Impfgegner gezogen hat? Wir werden sehen…

Aussage: (Sarkasmus) „Ja, jetzt werde ich mich auch impfen lassen. Denn ich möchte bei einem Virus mit mind. 99% Überlebenswahrscheinlichkeit keine unnötigen Risiken eingehen. Vor allem da die möglichen Langzeitfolgen (wie z. B. Krebs oder Autoimmunerkrankungen) durch die umfangreichen Tests der letzten Monate durchweg ausgeräumt wurden.“ ((Kommentar eines Users auf Diaspora*))

Wie schlau ist es, Zahlen einfach so in den Raum zu werfen?

Du darfst gerne auch eine andere Meinung haben. Aber hast du Faktenlagen recherchiert bzgl. der Überlebenswahrscheinlichkeiten? Deine 99% sind nur so grob geschätzt und in den Raum geworfen. Frage: Wie verhält sich die Zahl der Toten erwartungsgemäß, wenn geimpft wird und wenn nicht? Man zeigt Intelligenz, in dem man mit Fakten argumentiert und diese auch belegen kann.

Fakten vom Robert Koch Institut, Worldometer sowie Our World in Data und das Covid-19-Dashboard

Für uns von besonderem Interesse ist das COVID-19-Dashboard. Hier gibt es detaillierte Informationen. Folgende Zahlen sind Angegeben.

  • 7-Tage-Inzidenz = Neuinfekt. in den letzten 7 Tagen je 100.000 Einwohner
  • 7-Tage-Fallzahl = Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen insgesamt
  • COVID-19-Fälle insgesamt & zum Vortag
  • COVID-19-Todesfälle insgesamt & zum Vortag
  • Aktive COVID-19-Fälle insgesamt & zum Vortag
  • Genesene COVID-19-Fälle insgesamt & zum Vortag
Fallzahlen und Inzidenzen vom COVID-19-Dashbord des RKI vom 26.12.20 um 12:30 Uhr

Nun berechnen wir die Mortalität im Sinne des Fall-Verstorbenen-Anteils, in Englisch case fatality rate (CFR), d.h. der Anteil der Personen mit einer durch einen Test offiziell bestätigten COVID-19 Infektion, die an der Erkrankung sterben.

\begin{aligned}
\textnormal{CFR} &= \frac{\textnormal{Anzahl der Verstorbenen unter den Diagnostizierten}}{\textnormal{Gesamtzahl der diagnostizierten Fälle}}\\
&= \frac{29.422}{1.627.103}\\
&= 1,81 \%
\end{aligned}

Wir haben also 1,81% mit oder an Corona verstorbene gemäß Fall-Verstorbenen-Anteil. Das sind schon mal mehr als uns der Kommentator glauben machen wollte, denn er behauptete wir hätten weit weniger als 1% („99% Überlebenswahrscheinlichkeit“).

Sehr wohl bekannt ist jedoch, dass hier auch Menschen enthalten sind, die bereits im Sterben lagen und auch ohne Corona in den nächsten Tagen und Wochen gestorben wären. Genau wegen dieses Umstands, haben selbst private Medien mit nicht all zu hoher Reputation inzwischen die Phrase „mit Corona“ hinzugefügt, um ihnen nicht in irgendeiner Weise falsche Berichterstattung vorwerfen zu können. Wir müssen aber mit den Zahlen leben, denn meines Wissens hört man das zwar aus der Praxiserfahrung, aber es wurden keine Zahlen wie „der behandelnde Arzt wäre davon ausgegangen, dass diese Person auch ohne Corona mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten vier Wochen verstirbt“. Wir bleiben also bei unseren 1,81% Prozent, behalten aber im Hinterkopf, dass ein unbekannt hoher Anteil davon auch ohne Corona zeitnah verstorben wäre.

Außerdem gilt zu bedenken, dass es eine unüberschaubare Dunkelziffer an Corona-Fällen gibt. Auch dies führt dazu, dass die Letalität zu hoch eingeschätzt wird. Möchte man diese Fälle mit betrachten, müsste man die infection fatality rate (IFR) berechnen, d.h. der Anteil der Todesfälle unter allen Infizierten (bekannt und unbekannt). Diese Zahl lässt sich erst mal nicht berechnen, denn es liegt in der Sache, dass man nicht weiß wie viele Menschen unbekannter Weise erkrankt sind. Es gibt jedoch eine Gruppe von Studenten verschiedenster Fachrichtungen, die versuchen diese Dunkelziffer mit Hilfe von mathematischen Modellen der Epidemiologie zu berechnen. Dies ist zweifelsohne spannend, jedoch müssen wir uns vor Augen führen, dass diese Modelle stets auf Annahmen fußen, die die Realität mehr oder weniger gut abbilden können. Diese Zahlen sind sicherlich besser als eine Pi-Mal-Daumen Schätzung, aber im Zweifelsfall kann sie auch deutlich daneben liegen. Wir rechnen dennoch näherungsweise den IRF gemäß der Schätzungen vom COVID-19 DunkelZiffer Radar zusammen mit den Todesfällen des RKI COVID-19-Dashboard aus:

\begin{aligned}
\textnormal{IRF}_{\approx} & = \frac{\textnormal{Anzahl der Verstorbenen unter den Diagnostizierten}}{\textnormal{Gesamtzahl der infizierten Personen}}\\
&= \frac{29.422}{4.222.199}\\
&= 0,70 \%
\end{aligned}

Wir erhalten also unter Einbezug der Dunkelziffer eine Schätzung von 0,70% für den IRF. Abgesehen von den Problemen der mathematischen Modelle und der damit verbundenen, möglicherweise nicht realistischen Annahmen, unterschätzen wir die Zahl der Todesfälle bei obiger Berechnung, weil wir die Anzahl der Verstorbenen unter den Undiagnostizierten unter den Tisch fallen lassen. Das sind diejenigen, die an oder mit Corona gestorben sind, aber bei denen weder vor noch nach dem Tod Corona diagnostiziert wurde. Zumeist wurde von einem natürlichen Tod ausgegangen. Um diese Zahl zu korrigieren, müsste man alle in Deutschland verstorbenen nach dem Tod auf Corona testen, was meines Wissens nicht der Fall ist. Wir sollten die als IRF berechnete Mortalität von 0,7%, also doppelt kritisch betrachten.

Im Gegenzug dazu gibt es Personen, die noch sterben könnten, weil sie sich in einer kritischen Situation befinden. Das RKI gibt an, dass sich 5.535 Menschen auf der Intensivstation befinden. Laut RKI liegt die aktuelle Mortalitätsrate von Menschen, die sich auf der Intensivstation befinden, bei 25%, d.h. erwartungsgemäß werden 1384 Menschen auf der Intensivstation sterben. Rechnen wir diese zu den Corona-Toten hinzu, erhalten wir eine obere Abschätzung für die CRF:

\begin{aligned}
CRF_{max} &= \frac{\textnormal{Verstorbene} + \textnormal{Intensivstation} \cdot \textnormal{MortalitätIntensiv}}{\textnormal{Gesamtzahl der diagnostizierten Fälle}} \\
&= \frac{29422 + 5535 \cdot 0,25 }{1627103}\\
&= 1,89 \%
\end{aligned}

Da ich ja immer predige mehrere Quellen zu nutzen: Mit Worldometer (Webseite) kommen wir auf eine Mortalitätsrate von 1,84% und eine obere Abschätzung der Mortalitätsrate von 2,17%, wobei diese Quelle 5.535 Menschen als „Critical or Serious“ bezeichnet. Schaut man sich die Zahlen über kritische Fälle an, merkt man schnell, dass diese anscheinend vom RKI übernommen wurden (zumindest für Deutschland).

Fallzahlen, Tote und wieder Gesundete von Worldometer vom 26.12.2020 um 14:30 Uhr

Schauen wir uns zum Schluss noch die Covid Datensammlung von Our World in Data an: Für Deutschland werden 29.580 Corona-Tote ((https://ourworldindata.org/covid-deaths?country=~DEU)) sowie 1.630.000 Corona-Fälle ((https://ourworldindata.org/mortality-risk-covid?country=~DEU)). Das ergibt eine Mortalitätsrate von 1,81%. Es gibt keine Angaben zu Fällen von Patienten auf der Intensivstation, Patienten im kritischen Zustand o.ä. und daher entfallen die weiteren Angaben und Berechnungen für diesen Fall. Dafür haben wir Angaben zur gesamten Welt: Es gibt insgesamt 80,35 Mio. Covid-19 Fälle und 1,76 Mio. tote, was eine Mortalität von 2,2% bedeutet. Weltweit ist die Mortalität also sogar noch geringfügig hoher als in Deutschland.

QuelleSeriös?FälleToteCRFCRFmaxIRF
RKI++162710329.4221,8%1,9%0,70%
Worldometer+/-163520030.0151,9%2,2%0,71%
Our World in Data+163000029.5801,8%0,70%
Datenlage zum 26.11.2020 gemäß verschiedener Quellen

Merke: Die Mortalität gemäß Fall-Verstorbenen-Anteil (CFR) liegt in Deutschland, je nach Quelle und was genau man berechnet, zum Stichtag 26.12.2020 zwischen ca. 1,8% und ca. 2,2%. Der weltweite CFR liegt bei ca. 2,2%.

Dies ist eine vergleichsweise hohe Zahl, beinhaltet aber auch diejenigen, die auch ohne Corona durch Alter oder Vorerkrankungen gestorben wären. Dazu liegen jedoch keine Zahlen vor und man sollte tunlichst von Mutmaßungen Abstand nehmen. Außerdem wird die Dunkelziffer von Corona-Infektionen nicht beachtet, sodass die tatsächliche Mortalität ein bisschen bis deutlich darunter liegen wird.

Merke: Die infection fatality rate (IFR) berücksichtigt die Dunkelziffer und soll einen besseren Eindruck von der tatsächlichen Sachlage liefern. Unsere Abschätzung für die IFR liegt in Deutschland zum Stichtag 26.12.2020 bei 0,7%.

Diese Zahl basiert auf mathematischen Modellen und Annahmen und kann daher erheblich daneben liegen. Man sollte sich der möglichen Ungenauigkeiten bewusst sein und die Zahl daher doppelt kritisch betrachten.

Die Entwicklung der Mortalitätsrate in Deutschland gemäß den Zahlen von QWID ((https://ourworldindata.org/mortality-risk-covid?country=~DEU))

Die Langzeitfolgen der Infektion vs. die Langzeitfolgen der Impfung

Du redest von Langzeitfolgen der Impfung, die es unbestritten geben kann. Wissenschaftler gehen begründet davon aus, dass Langzeitfolgen kein ernst zu nehmendes Problem sind. Aber es gibt das so genannte “Long Covid” und man geht bisher davon aus, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Corona-Infizierten Langzeitfolgen davon tragen werden. ((https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/)) Dies betrifft etwa Atemwege, Herz-Kreislauf-System, Muskelapparat, Nervensystem und Stoffwechesel. Häufig sind auch langfristig verlorener oder eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn. Kopfschmerzen treten häufig noch über Monate auf. Kinder bekommen vermehrt Diabetes Mellitus nach einer abgeklungenen Infektion. Bei 70% der Infizierten war nach einer Studie nach der Infektion mindestens ein Organ geschädigt. Es gab bei 62% der Untersuchten Veränderungen im Gehirn (Achtung: Kleine Studie, begrenzte Aussagekraft). ((https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/))

Entscheidungen auf der Basis, was wir heute wissen

Wir brauchen eine verbesserte Studienlage, aber unseren jetzigen Entscheidungen müssen wir auf der Basis dessen fällen, was wir heute wissen. Das sind hinsichtlich einer Infektion bereits erste aussagekräftige Studien und davon abgeleitete begründete Meinungen über die Häufigkeit von Langzeitnebenwirkungen. Im Fall der Impfung haben wir quasi kein Wissen aus der praktischen Anwendung im Hinblick auf Langzeitfolgen, gehen auf Grund von theoretischen Überlegungen darüber, wie so ein Impfstoff funktioniert, sowie Erfahrungen mit anderen Impfstoffen, von einer geringen Inzidenz aus.

Die Corona-Infektion hat also eine Reihe von Langzeitnebenwirkungen, die zudem auch noch häufig sind. Die Corona-Impfung wird nach Expertenmeinungen keine gravierenden Langzeitnebenwirkungen haben.

Unbenommen, mir wären Langzeitstudien und klinische Praxiserfahrung auch lieber. Aber wir müssen uns mit Expertenmeinungen begnügen. Tun wir das, müssen wir derzeit unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die Corona-Impfung einen signifikanten Anteil an Toten verhindert. Und de facto ist es auch das Mittel gegen Langzeitfolgen, weil die Impfung aller Wahrscheinlichkeit wenig davon hat, wir von der Infektion aber schon jetzt wissen, dass gar 10 bis 20 Prozent der als gesundet geltenden Folgen davontragen.

Merke: Die Corona-Impfung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zahl der Todesfälle im Vergleich zur „wir-impfen-jetzt-nicht“-Strategie deutlich senken.

Merke: Es ist in Summe so einzuschätzen, dass die Corona-Impfung de facto die Gefahr von Langzeitwirkungen mindert. Geimpfte können logischerweise mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr Erkranken und sind daher nicht den Langzeitfolgen der Infektion ausgesetzt.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass „nicht mehr Erkranken“ nicht gleich zu setzen ist mit „nicht mehr Infizieren“. Denn sehr wohl kann der Erreger noch in den Körper eindringen und sich in bedingtem Rahmen vermehren, bis das Immunsystem mit Hilfe der durch die Impfung erzeugten Antikörper eingreift. Dies ist jedoch nicht speziell beim Corona-Impfstoff so, sondern generell bei Impfstoffen. Dennoch, hier ging es um Langzeitfolgen der Corona-Erkrankung, wovor der Impfstoff aller Voraussicht nach tatsächlich schützen kann.

Die Frage, ob sich Personen an einer geimpften aber dennoch infizierten Person noch anstecken kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Kann man dies ausschließen, spricht man von steriler Immunität. Ansonsten besteht nur eine klinische Immunität. Die sterile Immunität ist wichtig, um langfristig einen Herdenschutz aufzubauen ((https://de.wikipedia.org/wiki/Immunit%C3%A4t_(Medizin)))

Wie man sich Meinungen bildet und argumentieren sollte

Diskutiert gerne mit mir. Aber bitte lest meine Artikel und lernt daran bitte auch Methodik. Meinungen sollten auf der Grundlage von Wissen im Thema und wissenschaftlichen Herangehensweisen und evidenzbasiertem Denken gebildet werden. Wer nicht bereit ist, diese Zeit zu investieren, der mag sich überzeugende Experten mit wissenschaftlicher Expertise, glaubwürdige Medien oder auch einen Freundin/Kollegin suchen, der entsprechende Maßstäbe an sich ablegt, und dessen Meinung übernehmen.

Ich akzeptiere Meinungen, die zu meinen völlig konträr sind, erwarte aber die notwendige Recherche von Faktenlage und Studienlage sowie einen evidenzbasierten wissenschaftlichen und der Logik folgenden Meinungsbildungsprozess. Ansonsten nehme ich mir heraus, diese Meinung nicht anzuerkennen. Die Meinungsfreiheit bleibt bestehen, aber die Meinung ist dann für mich und andere evidenzbasierte denkende Menschen nichts wert.

Merke: Man sollte seine eigene Meinung, nicht nur im Bezug auf Corona, basierend auf dem Recherchieren zahlreicher, qualitativ hochwertiger Quellen mit dem Anspruch wissenschaftlicher Korrektheit und Vollständigkeit bilden. Geht das nicht, sollte man ausgewiesenen Experten vertrauen oder zumindest Leute befragen, von denen du annimmst, dass diese evidenzbasiert denken, die Faktenlage ausreichend kennen und das Thema wissenschaftlich durchdrungen haben.

Weiterführendes zur Impfung

“So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Corona-Infektion” von Quarks

„Sich zu Tode fürchten – der mRNA-Impfstoff und seine Gegner“ von Spektrum.de SciLogs

COVID-19 und Impfen vom Robert Koch Institut

COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) vom Robert Koch Institut

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung von der Bundesregierung

Corona-Krisenreaktion – Das Gesundheitswesen von der Europäischen Kommission

SARS-CoV-2-Impfstoff aus der Wikipedia

Update 29.12.2020 um 21:30

  • Definition von Mortalität durch CRF ersetzt. Dies spiegelt wieder, welche Art von Mortalität hier berechnet wird.
  • Definition von IRF eingeführt und Beispielberechnung an Hand vom COVID-19 Dunkelziffer Radar

Quellen

Folgende Quellen sind nicht im Artikel einzeln zitiert, sind aber Grundlage für den gesamten Artikel:

Deutsche Wikipedia, Artikel “SARS-CoV-2”, abgerufen am 19.12.2020
Deutsche Wikipedia, Artikel “SARS-CoV-2-Impfstoff”, abgerufen am 19.12.2020,
Deutsche Wikipedia, Artikel “BNT162b2”, abgerufen am 19.12.2020
Quarks, Artikel “So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Corona-Infektion”, publiziert 04.12.2020, abgerufen 25.12.2020

Zitierte Quellen

Kategorien
Corona German Medienkritik Phislosophie

Der Fall von zwei Personen, die wegen der Corona-Impfung auf die Intensivstation mussten. Ist der Corona-Impfstoff potenziell tötlich? Über unseriöse Berichterstattung der Medien und was man mit wissenschaftlicher Methodik tatsächlich schlussfolgern kann!

Im Folgenden betrachte ich Beispielhaft eine Newsmeldung des Focus mit dem Titel „Coronavirus: Patient erleidet schwere allergische Reaktion nach Impfung mit Pfizer-Vakzin“ ((https://www.focus.de/gesundheit/news/zur-pandemie-coronavirus-patient-erleidet-schwere-allergische-reaktion-nach-impfung-mit-pfizer-vakzin_id_12782666.html)), was davon zu halten ist und was es für den Otto-Normal-Leser bedeutet, dass die Schlussfolgerungen daraus von einigen Medien schlicht vorenthalten werden.

Aber schauen wir und zuerst mal den Fall an. Gucken wir, was passiert ist, wie es geendet hat und welche Schlussfolgerungen man tatsächlich ziehen kann, wenn man wissenschaftlich, rational und evidenzbasiert vorgeht.

Quaks, “So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Corona-Ibfektion”, 04.12.2020, OnlineresourceLeider kann man an dieser Stelle nicht behaupten, die Medienvertreter würden die Unwahrheit erzählen. Tatsächlich sind alle Aussagen inhaltlich korrekt. Aber durch das Weglassen notwendiger Interpretationen und Schlussfolgerungen unter dem Einsatz wissenschaftlicher Methoden, schaffen sie es trotzdem eine verzerrte und letztendlich fehlgeleitete Meinung in der Bevölkerung zu erzeugen. Ja, nach meiner Auffassung ist das Weglassen dieser Informationen sträflich.

Was ich von Medien halte, die mit reißerischen Titeln und aufgebauschten Artikeln die Angst von Menschen schüren, zu irrationalen Meinungen verleiten und damit sogar gefährlich für Leib und Leben der Menschen sind, dürfte euch jetzt schon klar sein. Es scheint aber einige der größten privaten Medien kaum zu interessieren, welchen Schaden Sie für die Gesellschaft verursachen, wenn sie solche Artikel in die Welt setzen. Hauptsache, die Einschaltquote stimmt.

Aber kommen wir nun zu dem Fall und schauen mal, was da eigentlich passiert ist.

Was ist da passiert?

Ich muss in der Tat vermelden, dass zwei Menschen einen anaphylaktischem Schock erlitten haben. Einer musste auf der Intensivstation behandelt werden. Dass nach der Verabreichung eines Eiweißbausteins so etwas passiert, ist tatsächlich sogar zu erwarten. Entsprechende Einzelfälle gibt es auch bei anderen Impfungen. Jetzt stellt sich die Frage: Ist der RNA-Corona Impfstoff gefährlicher als andere Impfstoffe? Man muss doch abwägen: Wie häufig tritt so etwas auf?

Fakt ist, ein anaphylaktischer Schock ist eine sehr seltene Nebenwirkung. Bei der Phase 3 Studie von Pfizer ist es bei 113 der 43.000 Patienten, also 0,6%, zu allergischen Reaktionen gekommen ((„Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine“, 10. Dezember 2020)). Dabei ist zu beachten, dass eine allergische Reaktion auch mal einfach nur „etwas unangenehm“ sein kann und ein anaphylaktischer Schock, der eine besonders ernsthafte Forum einer allergischen Reaktion darstellt und zum Tode führen kann, natürlich wesentlich seltener ist. Da eine anaphylaktischer Schock gemäß meiner Sichtung der Originalstudie zur Sicherheit des BNT162b2 Impfstoffs während der Phase 3 Studie nicht aufgetreten ist ((„Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine“, 10. Dezember 2020)) , dürfte auf Grundlage von 43.000 Teilnehmern die Wahrscheinlichkeit unter 0,0023% liegen. Man kann es nicht ernsthaft als rational bezeichnen, dass eine schwerwiegende Reaktion, die derart selten auftritt, ernsthaft ein Grund ist zu behaupten, dass die Risiken den Nutzen überwiegen.

Zudem: Beide Patienten wurden mit Epinephrin (=Adrenalin) behandelt, eine zusätzlich noch mit Steroiden. Beiden geht es mittlerweile wieder gut. Es ist de facto weder jemand gestorben, noch hat jemand Langzeitfolgen davon getragen. Wenn man bedenkt, wie häufig der Impfstoff bereits eingesetzt wurde, ist das bei genauer Betrachtung sogar ein äußerst gutes Ergebnis.

Was wir daraus lernen

Wir wissen: Die beiden Betroffenen hatten allergische Vorerkrankungen. Wir lernen also daraus, dass man bei Patienten mit allergischen Vorerkrankungen besonders vorsichtig sein muss. Es wurde von der Britischen Arzeneimittelbehörde vorgeschlagen, dass man Menschen mit allergischen Vorerkrankungen nicht impfen solle. ((https://www.epochtimes.de/politik/ausland/warnungen-vor-allergischer-reaktion-auf-biontech-pfizer-impfung-in-grossbritannien-a3399499.html)). Man beschränkt sich hier jedoch auf Personen mit „frühere[n] anaphylaktoide Reaktionen oder Personen, denen geraten wurde, einen Adrenalin-Autoinjektor mit sich zu führen“ ((https://www.epochtimes.de/politik/ausland/warnungen-vor-allergischer-reaktion-auf-biontech-pfizer-impfung-in-grossbritannien-a3399499.html)). Ob diese Einschränkung tatsächlich notwendig ist, lasse ich mal dahingestellt sein. Schließlich äußerte man sich dahingehend, dass dies eine „reine Vorsichtsmaßnahme“ sein. Fakt ist, dass selbst innerhalb dieser Risikogruppe das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks immer noch selten ist. Ansonsten hätte es bereits mehr als diese wenigen Einzelfälle geben müssen. Also: Eine Vorsichtsmaßnahme und keine Absolute Kontraindikation.

Fakt ist auch, dass man für den Notfall des anaphylaktischen Schocks Vorkehrungen treffen kann. In dem Sinne wird mittlerweile empfohlen, dass bei der Corona-Impfung Epinephrin als Notfallmedikament vorrätig sein sollte. Möglicherweise ist danach schon alles wieder in Ordnung, möglicherweise muss der Patient trotzdem noch ins Krankenhaus, um z.B. mit zusätzlich intravenös verabreichten Glucocorticoiden behandelt zu werden. Wer genauer wissen möchte, was man in einer solchen Situation tut, den verweise ich mal auf den Wikipedia Artikel, da es nicht sinnvoll erscheint, an dieser Stelle allzu tief in die medizinische Materie einzusteigen. Gesagt sei aber, dass man sich ärtzlicherseits für den selten Fall eines anaphylaktischen Schocks vorbereiten kann.

Typischerweise kommt hier in Deutschland ja ein Impfarzt in die Firma. Diese sollten darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sie Epinephrin, ein Sauerstoffgerät und ggf. weitere Notfallmedikamente mitführen sollten. Damit wird auch für diesen noch so seltenen Fall eine Möglichkeit geboten, schnell zu reagieren und lebensbedrohliche Zustände schnell in den Griff zu bekommen.

Zusammengefasst: Es ist bisher de facto keiner ernsthaft zu Schaden gekommen und für die Zukunft weiß man, wie man sich auf solche extrem selten eintretenden Fälle vorzubereiten hat.

Was bedeutet das für die Sicherheit des Impfstoffs?

Was die Sicherheit des Impfstoffs betritt, ist ein positives Fazit zu ziehen. In der Tat ist die Fachcommunity der Auffassung, dass der Corona-Impfstoff nach wie vor wie geplant verabreicht werden soll. Denn es gilt immer das Risiko-Nutzen Verhältnis zu prüfen. Das liegt noch immer deutlich im positiven Bereich. Viel mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

Medikamente mit schweren Nebenwirkungen die Zulassung entziehen?

By the way, wenn man Einzelfälle schwerer Nebenwirkungen als ausschlaggebendes Maß für die Zulassung eines Wirkstoffs betrachten würde, dann müssten nach meiner groben Schätzung über 99% der Medikamente vom Markt genommen werden ((Anmerkung: Diese Zahl soll das Ausmaß symbolisieren und ist nicht durch eine mit bekannte Faktenlage gestützt)). Vitaminpräparate wären dann noch zugelassen, aber so gut wie alle ernsthaften Medikamente müssten vom Markt genommen werden. Das kann nicht ernsthaft jemand wollen, denn zweifelsohne haben unsere zahlreichen Medikamente einen unbestreitbaren Nutzen. Merke: Man darf niemals etwas an Einzelfällen festmachen, sondern muss die Sicherheit im Großen und Ganzen bewerten.

Die großen schlechten und die kleinen guten Medien

Leider tragen Berichte der Medien, die mit Freude ihre Einschaltquote und Leserschaft durch das aufbauschen von krassen Einzelfällen in die Höhe treiben, nicht zu einem rationalen Bild über die Risiken der Corona-Impfung bei. Leider sind es auch gerade die Großen, die sich nicht mir Ruhm bekleckern.

Deshalb: Sucht euch bitte Medien für eure Informationsbeschaffung heraus, die die wissenschaftliche Faktenlage einbeziehen und auch die richtigen Schlussfolgerungen ziehen können. Das sind oftmals auch die Kleinen.

Leider ist es so, dass das Verkünden von “es ist was was passiert, aber eigentlich ändert das gar nichts an den Plänen zur Impfung” weniger Medienhype einbringt als “Corona-Impfung endet auf der Intensivstation. Impfstoff hat potenziell tödliche Nebenwirkungen”. Sucht euch die richtigen Medien und Informationsquellen und s pringt nicht auf den Zug der irrationalen Meinungsmacher auf!

Über diesen Blog, die Artikel mit Bezug auf Corona und mein Ansinnen

Nehmen wir beispielsweise dieser Blog hier: Er hat wohl eine vergleichsweise kleine Leserschaft, aber ich behaupte einfach mal, dass meine Artikel gut recherchiert, tiefgründig, wissenschaftlich untermauert und auch seriös sind. Auch wenn ich kein Corona-Experte bin, kann ich einschätzen, welche Medien und Artikel seriös berichtet sind.

Ja, ich muss stets einige Zeit in die Recherche stecken und zahlreiche Quellen sichten, um so einen Artikel hier zu schreiben. Ich kenne sicher nur einen vergleichsweise kleinen Ausschnitt der Neuigkeiten zu Corona und der wissenschaftlichen Sachlage. Aber wenn ich einen Artikel zu einem keinen Spezialthema der großen Corona- Welt schreibe, dann soll dieser auch gut recherchiert sein. Das schreibe ich mir auf die Fahne.

Dennoch darf und sollte ich mich nicht Corona-Experte nennen. Wenn ich aber etwas zu Corona sage, dann hat das auch Hand und Fuß und ist wissenschaftlich untermauert.

Worum es hier aber eigentlich geht, sind die philosophischen und ethischen Fragestellungen einerseits und die Anleitung zum wissenschaftlichen und evidenzbasierten Schlussfolgern anderseits. Natürlich gibt es auch Faktenwissen zu Corona, aber eigentlich handelt es sich hier nur um ein Beispiel, an Hand dessen der Leser an Metakompetenzen gewinnen soll.

Natürlich mache ich in diesem Blog auch regelmäßig auf Missstände aufmerksam. Sind es in vergangener Zeit viel Datensammler und Datensünder sowie Kritik an den Strukturen und dem Tun vornehmlich großen Unternehmen gewesen, gehen die letzten Artikel eher in Richtung von Meinungsmache und der Rolle von Medien. Demnächst werden hier aber auch wieder Artikel mit technischem Schwerpunkt erscheinen. Schön an den nicht so technischen Artikeln ist natürlich, dass im Grunde jeder Bürger zur Audienz gehört, während die technischen Artikel doch eher Fachleute und engagierte Hobby-Informatiker anspricht.

Fazit und Schlussbemerkung

Das wäre es für heute. Wir haben wieder mal falsche Ansichten bezüglich der Gefährlichkeit des Corona-Impfstoffs korrigiert. Wir haben uns wieder mal einer wissenschaftlichen Betrachtung der Faktenlage gewidmet und daraus mittels wissenschaftlicher Methode evidenzbasierte Schlussfolgerungen gezogen.

Auch empfand ich es mal wieder mal als nötig, mit den meiner Meinung nach unseriösen Medien abzurechnen. Das sind nicht alle, aber eben doch gerade einige der großen, die leider das Meinungsbild der Bevölkerung wesentlich prägen.

Nochmal: Sucht euch seriös arbeitende Medien, die nicht auf den Hype qoutentreibender Artikel aus sind. Wer die Zeit hat, der fühle sich auch ermutigt, selbst aktive Recherchen durchzuführen und sich ein breites Meinungsbild zu verschaffen. OccuSearch ist euer Freund (nein, nicht Google!).

Natürlich hat man nicht immer und für jedes Thema die Zeit das zu tun. Dann hört bitte auf einen renommierten Experten in eurer Angelegenheit. Im Falle von Corona empfehle ich nochmals Christan Drosten und seinen Podcast Coronavirus-Update, wo die 7-Tage-Inzidenz, dio

Als PDF oder ODT downloaden

[wpdm_package id=’933′]

[wpdm_package id=’944′]

Quellen

Folgende Quellen sind nicht im Artikel einzeln zitiert, sind aber Grundlage für den gesamten Artikel:

Deutsche Wikipedia, Artikel „SARS-CoV-2“, abgerufen am 19.12.2020
Deutsche Wikipedia, Artikel „SARS-CoV-2-Impfstoff“, abgerufen am 19.12.2020,
Deutsche Wikipedia, Artikel „BNT162b2“, abgerufen am 19.12.2020
Deutsche Wikipedia, Artikel „Anaphylaxie“, abgerufen am 19.12.2020
The Epoch Times, Artikel „Alaska: Krankenpfleger nach Corona-Impfung auf Intensivstation“, publiziert 17.12.2020, abgerufen 19.12.2020
Quaks, Artikel “So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Corona-Infektion”, publiziert 04.12.2020, abgerufen 25.12.2020

Zitierte Quellen

Kategorien
Allgemein Corona German Phislosophie

Darf man falsche Fakten als Meinung vertreten und wie reagiert man darauf? Beispiele an Hand von offensichtlicher Lügen als Meinugen, der Leugnung mathematisch beweisbarer Fakten, angeblicher Corona Zweitinfektionen und irrationalen Überzeugungen, die dem einhelligen Konsens der Experten zum Risiko-Nutzenverhältnisses der Corona-Impfung widersprechen

Wenn ich widerlegbares Wissen mitbekomme, fühle ich mich geradezu genötigt dieses zu korrigieren. Dabei bleibe ich in der Regel ruhig und versuche zu korrigieren. Schließlich kann es sein, dass die jeweilige Person dieses Wissen selbst fälschlicherweise aufgenommen hat, sich nicht mehr richtig erinnert oder einfach logische Schlussfolgerungen falsch zieht, weil die Person Defizite im Bereich Logik oder mathematisch beweisbarer Zusammenhänge hat. Dies ist nicht verwerflich, denn jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen und nicht jeder muss an der Universität eine Grundlagenvorlesung zur Philosophie gehört haben, wo die Grundladen der Logik vermittelt werden. Wobei ich das durchaus jedem ans Herz legen würde.

Zu unterscheiden sind Fakten und Meinungen: Eine Aussage zu Fakten ist beweisbar richtig, falsch oder undefiniert, während eine Meinung persönliche Ansichten verkörpert. Wenn man bewusst einen falschen Fakt vertritt, sind dies sogenannte „alternative Fakten“. Unter der Regierung Trump erreichte diese Bezeichnung große Berühmtheit. Entgegnet man, dass dies doch nur eine persönliche Meinung sei, gehört das zu den wenigen Dingen, die mich deutlich erbost machen. Eines der sehr sehr seltenen Fälle, in denen ich auch mal Laut werde und denjenigen zu Recht beschimpfe, „alternative Fakten“, also schlicht Unwahrheiten, zu verbreiten.

Gemäß Art. 5 GG ist das Verbreiten falscher Fakten als Meinungen im Regelfall durch die Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Eine Zensur findet nicht statt.“ ((https://dejure.org/gesetze/GG/5.html)) Das ist als Gesetzeslage auch richtig so, da wir nicht in einer Zensurgesellschaft leben. Also: Man darf es! Aber muss man darüber erfreut sein? Nein! Man sollte denjenigen zurecht weisen. Man kann – und sollte – mit Gegensprache auf falsche Fakten reagieren, auch wenn diese als Meinungen getarnt werden.

Beispiele für falsche Fakten: Mal offensichtlich, mal nicht!

Aussage: „Diese Wand ist schwarz“

Das ist eine Behauptung, die einfach überprüfbar ist. Nehmen wir mal an sie ist weiß. Dann ist die Behauptung, die Wand sei weiß, ein Fakt. Man kann immernoch die Meinung vertreten, die Wand sei schwarz. Ob das sonderlich schlau ist? Sicherlich nicht. Denn es ist sehr einfach widerlegbar. Ob man das darf? Ja, dank Art. 5 GG. Davon ausgenommen ist jedoch, ob jemand anderen Nachteile erwachsen. Als Immobilienmakler darf ich einem potenziellen Interessenten nicht erzählen, die Wand sei schwarz, auch wenn ich weiß, dass das überhaupt nicht der Fall ist. Dies fällt nicht mehr unter die freie Meinungsäußerung. Ob man bei einer Behauptung dieses falschen Fakts erboßt sein sollte und den Verbreiter der Botschaft in die Schranken weisen sollte? Aber sicher! Das Verbreiten eines falschen Fakts als Meinung ist schließlich eine Lüge. Dies kann gemäß Kants kategorischem Imperativ nicht zum allgemein Gesetz werden und ist daher zwar nicht zwingend rechtlich, aber zumindest moralisch, verwerflich.

Aussage: „Wenn man eine repräsentative Umfrage in erhebt, kommt da sowieso immer etwas anderes raus. Umfragen sagen nichts aus. Ich glaube nicht an beweisbare Mathematik.“

Sagen wir mal, dass wir in Deutschland, Einwohnerzahl 83.000.000 Menschen, eine repräsentative Umfrage unter 2000 Leuten machen. Nun wäre die Argumentation dieses Herren recht einfach: Was ist denn, wenn ich von den 83.000.000 genau 2000 Leute herauspicke, die JA sagen und beim nächsten mal 2000 Leute rauspicke, die NEIN sagen.

Die Meinung

Offensichtlich kommt immer etwas anderes dabei bei solchen Umfragen heraus. Daher sind repräsentative Umfrage nichtssagend und man darf ihnen nicht glauben. An beweisbare Mathematik glaube er einfach nicht. Das sei alles nur Unsinn. Derjenige behauptet zudem, dies sei ja nur seine Meinung und könne man ihm daher nicht absprechen. Das würde er auch gerne jedem so erklären, denn das sei ja nur seine persönliche Meinung.

Wie funktioniert eine repräsentative Umfrage mathematisch? Wie entgegne ich der Aussage?

Dann kann man nur entgegnen: Ja, das ist nicht unmöglich. Aber für wie wahrscheinlich hältst du das? Ich erspare hier mal das mathematische Hintergrundwissen, bzw. gehe nur auf die wesentlichen Kenngrößen ein:

  • Populationsgröße: Die Gesamtanzahl der Personen der Gruppe, die Sie untersuchen möchten. In unserem Fall sind das 83.000.000 Personen.
  • Fehlerspanne: Ein Prozentwert, der besagt, in welchem Maße Sie erwarten können, dass Ihre Umfrageergebnisse für die Ansichten der betrachteten Gesamtpopulation repräsentativ sind. Nehmen wir hier mal 3%.
  • Konfidenzniveau: Ein Prozentsatz, der angibt, wie sicher Sie sich sein können, dass die Population eine Antwort in einem bestimmten Bereich auswählen würde. Beispielsweise bedeutet ein Konfidenzniveau von 95 %, dass Sie zu 95% sicher sein können, dass die Ergebnisse zwischen den Zahlen Tatsächliches Ergebnis - Fehlerspanne und Tatsächliches Ergebnis + Fehlerspanne liegen. Nehmen wir hier mal 95%

Beispiel: Befragungen in der deutschen Population

Wenn wir uns die Mathematik sparen wollen, nehmen wir einfach den Rechner auf Surveymonkey. Probiert da ruhig mal rum. Für unseren Fall:

  • N = Popolationsgröße = 83000000
  • KI = Konfidenzniveau = 99%
  • e = Fehlerspanne = 3%

Das Ergibt eine Stichprobengröße von 1849. Wir müssen also 1849 Personen zufällig und repräsentativ als Stichprobe auswählen, um unsere Zielparamater zu erfüllen.

Treffen wir die Annahme, dass in der tatsächlichen Population, also wenn wir jeden der 83.000.000 Bürger befragen würden, ein Ergebnis von 42% von JA-Stimmen hätten. Wenn wir eine Umfrage machen, erhalten wir bei 1849 befragten Personen einen Ergebnis im Intervall zwischen (Tatsächliches Ergebnis - Fehlerspanne) und (Tatsächliches Ergebnis + Fehlerspanne), also 39% bis 45%. Das Konfidenzniveau sagt uns, dass wir zu 99% innerhalb dieses Bereichs sind und nur zu 1% außerhalb dessen, also unter 39% oder über 45%. Das ist doch schon ein ziemlich gutes Ergebnis für unter 2000 befragten?

Wie groß ist also die Wahrscheinlichkeit, dass zwei solche Umfragen was völlig anderes herausbekommen, also eine liegt unter 39% und die andere über 45%? Das kann man ausrechnen: Das sind mindestens 99,99%. Ist das nicht ziemlich unwahrscheinlich? Ich würde sagen: Ja! Ich verzichte auf die Mathematik.

Soll es noch genauer sein?

Populationsgr.KonfidenzniveauFehlerspanneStichprobengr.
1.83.000.00095%5%385
2.83.000.00095%3%1.068
3.83.000.00095%2%2.401
4.83.000.00095%1%9.603
5.83.000.00099%5%666
6.83.000.00099%3%1.849
7.83.000.00099%2%4.161
8.83.000.00099%1%16.638
Aus einem bestimmten Konfidenzniveau (=“Wahrscheinlichkeit, dass wir richtig liegen“) und einer Fehlerspanne (=“Größe des Möglichen Fehlers nach unten oder nach oben“) folgt, welche Stichprobengröße (=“Anzahl befragter Personen“) wir benötigen.

Interpretationen

  1. Haben wir 83.000.000 Menschen und möchten, dass unsere repräsentative Umfrage einen Wert zwischen Tatsächliches Ergebnis - 5% und Tatsächliches Ergebnis + 5% mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 95% liefert, müssen wir 385 Menschen repräsentativ befragen.
  2. Haben wir 83.000.000 Menschen und möchten, dass unsere repräsentative Umfrage einen Wert zwischen Tatsächliches Ergebnis - 3% und Tatsächliches Ergebnis + 3% mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 95% liefert, müssen wir 1.068 Menschen repräsentativ befragen.
  3. (wie oben)
  4. (wie oben)
  5. Haben wir 83.000.000 Menschen und möchten, dass unsere repräsentative Umfrage einen Wert zwischen Tatsächliches Ergebnis - 5% und Tatsächliches Ergebnis + 5% mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99% liefert, müssen wir 666 Menschen repräsentativ befragen.
  6. (wie oben)
  7. (wie oben)
  8. (wie oben)

Beispiel: Befragungen bei der Bundestagswahl

Bei der FORSA-Umfrage werden immer etwa 2.500 Personen in Deutschland befragt ((https://www.wahlrecht.de/umfragen/forsa.htm)). Wir hatten 2017 bei der letzten Bundestagswahl 61.700.000 Wahlberechtigte ((https://www.bundeswahlleiter.de/service/glossar/w/wahlberechtigte.html)). Welches Konfidenzniveau und welche Fehlerspanne sind damit möglich?

Dazu habe ich die Populationsgröße festgesetzt, das Konfidenzniveau auf die jeweiligen Wunschwerte festgelegt und dann so lange die Fehlerspanne justiert, bis die Stichprobengröße (knapp unter) 2500 Personen lag.

PopulationsgrößeKonfidenzniveauFehlerspanneStichprobengröße
61.600.00080%1,3%2.424
61.600.00090%1,7%2.356
61.600.00095%2,0%2.401
61.600.00099%2,6%2.462
Mögliche Konfidenzniveaus und Fehlerspannen für eine Stichprobengröße von ca. 2500 Personen

Alle diese Aussagen sind natürlich gleichermaßen richtig, wenn man ca. 2500 Personen befragt. Man kann entweder ein hohes Konfidenzniveau fordern und dafür eine hohe Fehlerspanne in Kauf nehmen, oder ein geringeres Konfidenzniveau mit einer kleinen Fehlerspanne realisieren.

Vergleich zu den tatsächlichen Ergebnissen

Die letzte Befragung vor der Bundestagswahl war am 22.09.2017, also zwei Tage vor der Bundestagswahl am 24.09.2017. Wie waren die Befragungsergebnisse relativ zu den tatsächlichen Ergebnissen?

CDUSPDGRÜNEFDPLINKEAfDSonst.NW
Wahl32,9%20,5%8,9%10,7%9,2%12,6%5,0%23,8%
Umfrage36,0%22,0%7,0%9,5%9,5%11,0%5,0%
Fehler-3,1%-1,5%+1,9%+1,2%+0,3%+1,5%0,0%
Ergebnisse der Bundestagswahl vom 24.09.2017

Wir wir sehen, sind die Ergebnisse recht akkurat. Ok, die CDU hat mit -3,1% eine recht hohe Abweichung, die unsere Fehlerspanne von 2,6% beim Konfidenzniveau von 99% noch übersteigt. Das könnte einfach „Pech“ gewesen sein und die 1% Wahrscheinlichkeit, dass wir noch weiter falsch liegen als +/- 2,6% hat zugeschlagen. Das ist natürlich unwahrscheinlich, kann aber passieren.

Sind ausreichen große, repräsentative Umfragen als Ersatz für Wahlen tauglich?

Viel einleuchtender erklärt sich dies jedoch mit der Dynamik von Wahlen: Nicht Wenige entscheiden sich erst am Tag der Wahl für eine Partei. Oder sie ändern ganz kurzfristig beim Ausfüllen ihres Wahlzettels noch Ihre Meinung. Wenn Menschen dann im Endeffekt anders wählen, als sie es in der repräsentativen Umfrage angegeben haben, haben wir eine von unserem Stichprobentest ganz unabhängigen Bais (=Verzerrung).

Damit obige Konfidenzniveaus und Fehlerspannen für die genannten Stichprobengrößen gelten, muss nämlich sicher gestellt sein, dass jeder nachher tatsächlich auch so abstimmt, wie er es in der Umfrage angegeben hat. Oder noch allgemeiner: Jeder muss schon zwei Tage vor der Wahl sicher sein, was er wählt, und das auch ausnahmslos so tun.

Wie groß müsste die Stichprobe für die Bundestagswahl sein?

Populationsgr.KonfidenzniveauFehlerspanneStichprobeng.
61.600.00099%0,5%66.493
61.600.00099%0,1%1.620.397
Größe der Stichprobe, um die Bundestagswahl durch eine repräsentative Umfrage zu ersetzen, wenn die Fehlerspanne bei auf niedrigem Niveau bei 0,5% bis 0,1% liegt

Wäre das der Fall, könnte man nämlich ganz einfach eine repräsentative Umfrage unter ca. 1.620.397 Menschen durchführen und an Hand dessen die Wahlen durchführen. Bei einem Konfidenzniveau von 99% und einer Fehlerspanne von 0,1% wären die Ergebnisse hinreichend genau, um jeder Partei mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von 99% ihr tatsächliches Wahlergebnis +/- 0,1% zu bescheren. Mit zuletzt 709 Sitzen, würden so pro Partei mit hoher Wahrscheinlichkeit höchstens 0,7 Sitze falsch vergeben. Selbst wenn es schlecht läuft, würde höchstens ein Sitz zu viel oder zu wenig pro Partei vergeben werden. Das wäre verschmerzbar.

Eine Verzerrung: Mangelnde Repräsentativität

Wie gesagt gibt es aber den möglichen Bais (=Verzerrung), dass viele Ihre Wahlentscheidung erst am letzten Tag fällen oder plötzlich umschwingen. Auch wenn ich an dieser Stelle nicht genau darauf eingehen möchte, sind Probleme mit dem Umfragendesign natürlich ein weiteres Faktum das Verzerrungen hinzufügt. So stellt sich immer die Frage, ob die Umfrage eben repräsentativ ist. Repräsentativ heißt, dass eben ein guter Querschnitt aus der Bevölkerung an der Umfrage teilnehmen muss. Das beinhaltet verschiedene Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Beruf, Einkommen, usw. Wir müssen versuchen, diese Verzerrung durch gute Randomisierung, also echter Zufallsauswahl, möglichst zu vermeiden.

Eine Verzerrung: Umfragenverweigerer

Problematisch sind auch immer Umfragenverweigerer: Wenn eine ausgewählte Person nicht teilnimmt, und man kann sie ja nicht zwingen, dann kommt es prinzipiell zu einer Verzerrung. Stellen wir uns beispielsweise die Wähler der Piratenpartei vor, die vermutlich besonders Datenschutzaffin sind und vermehrt nicht an Meinungsumfragen teilnehmen. Damit könnte die Piratenpartei (rein hypothetisch) in Umfragen schlechter abschneiden als in einer echten Wahl. Ein Mangel, der Idee der repräsentativen Umfrage inhärent ist. Wir können diesen nicht verhindern, aber in seiner Größe messen, indem wir uns merken, wie viele Personen die Umfrage verweigert haben.

Ist diese Zahl nicht zu groß, können wir die Verzerrung weitestgehend ignorieren. Ist die Zahl groß, müssen wir mit einer möglichen Verzerrung der Umfrageergebnisse in entsprechender Höhe rechen. Immerhin wissen wir hier ungefähr, was zu erwarten ist.

Wie wirkt sich die Populationsgröße auf die Stichprobengröße aus?

Tatsächlich kann man sagen, dass ab einer Populationsgröße von 1.000.000 die Stichprobengröße nicht mehr wesentlich zunimmt, d.h. für eine repräsentative Befragung in Indien mit 1,4 Mrd. Menschen müssen kaum mehr befragt werden, als es in Deutschland mit 83 Mio. Menschen der Fall ist. Das mag überraschen, ist aber mathematisch nachvollziehbar und macht auch Sinn.

Populations
größe
Konfidenz-
niveau
Fehler-
spanne
Stichproben-
größe
Fiktiv1.00095%2%707
Fiktiv10.00095%2%1.937
Fiktiv100.00095%2%2.345
Fiktiv1.000.00095%2%2.396
DE83.000.00095%2%2.401
Indien1.380.000.00095%2%2.401
Fiktiv1.00099%1%944
Fiktiv10.00099%1%6.247
Fiktiv100.00099%1%14.267
Fiktiv1.000.00099%1%16.369
DE83.000.00099%1%16.638
Indien1.380.000.00099%1%16.641

Merke: Desto größer die Population, desto sinnvoller ist eine repräsentative Umfrage im Vergleich zu einer allumfassenden Umfrage.

Fazit

Wie wir sehen: Repräsentative Umfragen sind ein tolles Mittel, da man mit vergleichsweise wenig Aufwand viel Information gewinnt. Die Ergebnisse sind nie frei von Fehlern, aber Methoden der Statistik zeigen, dass gute Konfidenzniveaus und Fehlerspannen schon mit wenig Befragten zu erreichen sind. Wir sehen, dass sich Umfragen mit steigender Populationsgröße immer mehr lohnen: Beispiel Deutschland und Indien.

Merke: Repräsentative Umfragen funktionieren. Man kann gute Konfidenzniveaus und Fehlerspannen bei ausreichender Populationsgröße schon mit kleinen Stichprobengrößen erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit unserer Umfrage richtig liegen, ist hoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir „völlig daneben“ liegen ist jedoch nie Null.

Merke: Dass repräsentative Umfragen funktionieren, ist mathematisch beweisbar. Daher ist es ein Fakt. Die Meinung, dass diese nicht funktionieren, kann man natürlich haben, aber ist in jedem Fall unwahr. Die Meinung widerspricht einem mathematischem Fakt.

Corona

Gute Quellen sind das A und O

Was Corona betrifft: Bitte informiert euch bei guten Quellen, wie dem Robert Koch Institut, dem Coronavirus-Update von Virologen Christian Drosten (NDR Info Podcast) oder auch mal Wikipedia, die sich inzwischen zu einer erstaunlich glaubwürdigen und zum Teil auch wissenschaftlich fundierten Quelle gemausert hat. Private Fernsehsender, privates Radio, die BILD-Zeitung und co. sind mit ihren reißerischen Titeln und wenig Hintergrundinformationen nicht die besten Quellen. Wenn ihr dort Informationen abgreift, stellt zumindest sicher, dass ein ausgewiesener Experte spricht. Glaubt nicht so viel über das Hören-Sagen.

Aussage: „Menschen in Deutschland stecken sich in Deutschland ein zweites mal mit Corona an.“

Immer wieder höre ich, dass sich Menschen mit Corona erneut angesteckt hätten. Ja, es gibt entsprechende Einzelfälle, die aus China und Südkorea gemeldet wurden, aber wenn ich frage, wo das in auch nur irgendwie bedenklichen Größenordnungen passiert sein soll, kann mir plötzlich keiner eine Quelle nennen. Wie auch, wenn hier ein kleiner Teil von Einzelfällen zu einem globalen Problem aufgebauscht werden, das so gar nicht existiert? Herr Drosten meint dazu, stand heute, dass es viel wahrscheinlicher ist, dass ein PCR-Test erst positiv ausfalle, dann negativ und dann wieder positiv. Dabei handelt es sich um statistische Verteilungsphänomene, sodass das Virus eigentlich nie weg war, aber vom Test ein mal nicht erkannt wurde.

Was nachgewiesen ist: Antikörper fallen nach einigen Monaten nach der Infektion ab. Einige haben daraus interpretiert, man könne sich wieder anstecken. Aber da gibt es ja noch die Gedächtniszellen, die bekanntermaßen in großem Maßstab aufgebaut werden. Auch diese geben eine Immunantwort! Naheliegend könnte sein, dass die Impfung nicht für immer wirkt, sondern irgendwann wiederholt werden muss.

Es gibt bis heute keine stichhaltigen Hinweise darauf, dass man sich mit dem Corona-Virus erneut anstecken kann. Wie das langfristig aussieht, z.B. durch Mutationen, kann schlicht noch keiner sagen.

Fakt: Es gibt bisher in Deutschland nicht einen Fall einer Zweitinfektion. Ob Zweitinfektionen auf Lange Sicht möglich sind, ist ungeklärt. Es gibt Stand Heute keinen Grund sich Sorgen zu machen, man könne sich ganz aktuell ein zweites mal anstecken. ((https://www.netdoktor.de/news/corona-kann-man-sich-zweimal-infizieren/))

Da sind wir wieder bei der Verdrehung von Faktenlagen: Wie oft habe ich in der Bevölkerung nun gehört, dass man aufpassen müsse. Man könne sich wieder anstecken. Oft genug habe ich auch schon gehört, dies sei tatsächlich in größerem Maßstab passiert. Das sind schlicht alternative Fakten. Die angeblichen Fälle aus Asien wurden in der Presse für kurze Zeit breit getreten. Inzwischen hört man nichts mehr davon, weil selbst die Presse weiß, dass sie da Unfug schreibt. Aber: Es ist ja so eine tolle, reißerische Nachricht, dass sich diese in der Bevölkerung wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Das perfide: Die Experten der Virologie dementieren, die Bevölkerung ist desinformiert und glaubt, was sie von nächst besten Kumpel erzählt bekommt.

Also, ein Appel: Man kann sich entweder wissenschaftlich fundiert informieren und dann mitreden. Wer das nicht tut: Bitte den Mund halten. Es bringt deinen Freunden, Verwandten und Kollegen nichts, wenn du sie mit Fehlinformationen bombardierst. Im Gegenteil: Du heizt den Kessel der falschen Halbwahrheiten weiter an. Bitte stellt Informationen, die ihr nicht verifiziert habt, nicht als Fakten hin. Wenn es zu einem Thema Fakten gibt, sind Meinungen fehl am Platze.

Aussage: „Ich habe Angst vor den Langzeitnebenwirkungen vom Corona-Impfstoff. Vielleicht sind wir nach der Impfung in einem halben Jahr alle tod? Ich lasse mich nicht impfen, denn es geht um meine Gesundheit. Ich habe schon mit meinen Kollegen gesprochen und die wollen sich auch nicht impfen lassen. Daran, dass das sich so viele nicht impfen lassen wollen, sieht man ja, dass ich Recht habe.“

Zuletzt bin ich mit dem Vorwurf in Kontakt gekommen, dass der neue Corona-Impfstoff doch möglicherweise gefährlich sei. Die Langzeitnebenwirkungen wären nicht klar. Eventuell könne man ja daran sterben. Man wolle sich lieber nicht impfen lassen und habe auch von sämtlichen Kollegen aus der Pflege gehört, man wolle sich nicht impfen lassen. Was ist da dran?

Ist der Impfstoff ausreichend getestet und welche Nebenwirkungen hat er?

Ich beziehe mich mal hier auf den Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer. Tatsächlich handelt es sich um einen neuen, so genannten mRNA Impfstoff ((https://de.wikipedia.org/wiki/BNT162b2)). Doch ist dieser gefährlich? Viele fragen sich, ob dieser Wirkstoff viel zu früh auf den Markt kommt und daher Gefahren birgt. Fakt ist, dass die Entwicklung durch staatliche Gelder, schnellere Genehmigungverfahren durch zusätzliche Mitarbeiter und bereits bestehendes Wissen über MERS-Coronaviren den Entwicklungsvorgang wesentlich beschleunigen konnten.

Dabei wurden keine Phasen in der Entwicklung ausgelassen: Die Zulassung eines Medikaments besteht in der Regel aus drei Phasen. Das war bzw. ist auch für BNT162b2 der Fall ((https://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/atemwegsinfektionen/coronavirus/mrna-impfstoff)). Nach Abschluss der Phase-3-Studien konnten bis November 2020 keine schweren Nebenwirkungen bei den Probanden festgestellt werden. Die Wesentlichen Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen und Fieber nach der Verabreichung ((https://de.wikipedia.org/wiki/BNT162b2)). Bedenken, eine mRNA-Impfstoff könne das Erbgut verändern, wird von Experten ausgeschlossen. Natürlich können zu langfristigen Nebenwirkungen noch keine gesicherten Aussagen getroffen werden. Nach Einschätzung von Experten ist jedoch nicht mit langfristigen Risiken zu rechnen ((https://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/atemwegsinfektionen/coronavirus/mrna-impfstoff)).

Keine glaubwürdigen Quellen für Langzeitnebenwirkungen

Mit Ausnahme des verschwörungstheoretischen impfkritik.de, konnte ich keine glaubwürdige Expertenstimme finden, die risikoreiche Langzeitnebenwirkungen vermutet oder gar noch der Impfung abrät. Man sollte daher zu dem Schluss kommen, dass man als Risikogruppe oder auf Grund des Berufs (z.B. Alten-/Krankrenpfleger etc.) zu der Gruppe gehören sollte, die als erstes geimpft werden, dies auch wahrnehmen sollte.

Kann man die Meinung von verheerenden Langzeitwirkungen vertreten und sollte man Sie verlautbaren?

Natürlich kann man zu der persönlichen Auffassung gelangen, dass man die neue Impfung für risikoreich empfindet und Langzeitfolgen fürchten. Es sollte einem aber bewusst sein, dass dies den Erkenntnissen renommierter Experten widerspricht und nicht evidenzbasiert ist, sondern irrationalen Ängsten folgt. Diese Einstellung kann man als Meinung vertreten, aber man sollte keinen Falls anderen versuchen zu erläutern, dies sei rational, wissenschaftlich begründet oder auch nur ungefährlich. Tatsächlich herrscht Einigkeit darüber, dass eine COVID-19 Infektion nach aktuellen Erkenntnissen höchstwahrscheinlich viel schwerwiegendere Langzeitfolgen hat, als dies die Impfung jemals haben könnte.

Wie gehe ich als evidenzbasiert denkender Mensch damit um?

Als externer Zuhörer fühle ich mich bei Diskussionen darüber, die Impfung wegen de facto irrationalen Ängsten nicht durchführen lassen zu wollen, dringend dazu veranlasst die Faktenlage und Meinungen von anerkannten Experten kund zu tun.

Welche Folgen hat es für die Gesellschaft, wenn diese Meinung verbreitet wird?

Lässt sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung nicht impfen, hat dies grundlegende Implikationen auf unsere Wirtschaft und unser Gesundheitssystem. Wir sollten die Impfung, wenn irgend möglich, nicht verpflichtend machen, sondern versuchen auf Impfskeptiker und Impfgegner positiv einzuwirken. Lässt sich die Herdenimmunität auf Grund mangelnder Impfbereitschaft nicht herstellen, ist zum Wohle aller aber auch zu evaluieren, ob eine Impfpflicht einzuführen ist. Irrationale Ängste dürfen nicht dazu führen, dass unserem Gesundheitssystem und unserer Wirtschaft eklatante Schäden entstehen.

Fazit

Kommen wir zurück auf falsche Fakten, die unter Umständen als Meinungen getarnt sind. Manchmal ist es ganz einfach diese zu enttarnen, wie die schwarze Wand. Auch sind die meisten „alternativen Fakten“ von Donald Trump leicht zu enttarnen, wenn es auch viele US-Amerikaner gibt, die selbst das nicht zu tun scheinen. Man bleibt erschreckt und mit Erstaunen zurück.

Keine Pflicht zur Information, Recht zur eigenen Meinung, aber uninformiert bitte keine Meinungen als Fakten verbreiten

Man kann nicht immer alles wissen, aber wenn man von etwas keine Ahnung hat, plädiere ich dafür: Hört zumindest auf das, was anerkannte Wissenschaftler sagen. Bitte verbreitet nicht eure Meinungen, die durch mangelnde Information entstanden sind. Keiner ist verpflichtet sich zu informieren, aber es ist ratsam. Keinem kann verboten werden, eine eigene Meinung zu haben und diese auch kund zu tun. Aber ich appelliere dringend daran, Meinungen, die nicht evidenzbasiert abgeleitet sind, Leuten als Fakten zu präsentieren. Dies ist verwerflich.

Wer sich evidenzbasiert informiert, hat die Pflicht sich einzumischen

Gut ist es immer, sich selbst mit der Materie auseinanderzusetzen und dabei viele Quellen heranzuziehen, die glaubwürdig sind. Überprüft bitte die Glaubwürdigkeit eurer Quellen. Als mündiger Bürger mit evidenzbasiertem Handeln hat man die Pflicht, sich einzumischen, wenn man derartiges beobachtet. Man muss falsche Fakten aufdecken, wenn es einem möglich ist, wissenschaftlich argumentieren und die Verbreitung von ungesundem Halbwissen eingrenzen.

Über unsere Beispiele zu falschen Fakten und nicht evidenzbasierte Meinungen

Die Auffassung, eine weiße Wand sei schwarz ist schlicht falsch und eine offensichtliche Lüge. Gemäß dem kategorischen Imperativ von Kant, kann es nicht impliziert sein, diese Lüge als Fakt zu verbreiten. Die Auffassung, Corona verbreite sich aktuell in irgendeiner Form erheblich durch Zweitansteckungen in Deutschland, ist faktisch falsch. Die Auffassung, die Impfung gegen Corona berge Langzeitfolgen in nennenswertem Ausmaß und das Risiko/Nutzen-Verhältnis sei negativ, widerspricht schlicht den einhelligen Meinungen von Experten und ist nicht evidenzbasiert.

Evident denkende Menschen müssen widersprechen und einwirken

All diesem ist durch aufgeklärte, evidenzbasiert denkenden Menschen strikt zu widersprechen. Ich persönlich empfinde es quasi als meine Pflicht, hier Aufklärung zu betreiben. Leider wird es nicht möglich sein, jeden Menschen von dem zu überzeugen, was gemäß Faktenlage einfach das Richtige ist. Es wird immer Menschen geben, die an Verschwörungstheorien glauben oder irrationalen Ängsten folgen. Aber man sollte zumindest versucht haben, etwas daran zu tun.

Wer irrational denkt und das weiß, sollte seine Meinungen nicht verbreiten

Und an all diejenigen, die dank dieses Artikels erkannt haben, dass sie irrational denken, aber dennoch irgendwie nicht anders können: Verbreitet eure für die Bevölkerung schädlichen Thesen und Meinungen bitte nicht wo immer ihr könnt, insbesondere nicht als Fakten! Jeder Bürger hat Rechte und Freiheiten, aber im Gegenzug auch eine moralische Verantwortung. Nur weil man das Recht auf freie Meinungsäußerung hat und prinzipiell auch Dinge vertreten darf, die der Gesellschaft schädlich sind, entbindet das nicht von Verantwortung.

Müssen wir Grundrechte zum Wohle der Bevölkerung beschränken?

Sollten wir dahin kommen müssen, Menschen und Medien in ihrer Freiheit zu beschränken und zu Dingen zu verpflichten, die eigentlich freiwillig sein sollten, weil der Schaden für die Gesellschaft zu groß wird, wäre dies mehr als nur bedauerlich. Es kann nicht wirklich sein, dass wir hier in Deutschland zum Wohle der Bevölkerung Grundrechte einschränken müssen. Ich hoffe, es muss nicht so weit kommen und dazu kann jeder beitragen.

Schlusssatz

Ich verbleibe mit vielen Grüßen und wünsche allen ein selbstbestimmtes und Corona-freies Leben auf Basis unseres hervorragenden Grundgesetzes, das unsere elementaren Grundwerte zu schützen vermag. Halten wir das Recht auf freie Meinungsäußerung hoch, aber gehen wir geschlossen gegen „alternative Fakten“, irrationale Ängste, Verschwörungstheorien und der Evidenz und Wissenschaft widersprechenden Meinungen vor. Das sind wir unserer Gesellschaft schuldig.

Als PDF oder ODT Downloaden

[wpdm_package id=’942′]

[wpdm_package id=’939′]

Quellen

Kategorien
Administration / Webmaster German Linux QNAP Wordpress

Backup vom eigenen Server auf einem QNAP NAS zu Hause über OpenVPN am Beispiel WordPress

Der eigene Backupserver mit QNAP

Wir haben also einen Rootserver oder VServer und wollen ein Backup nach zuhause einspielen. Zuerst sollte man sich Gedanken machen, ob die Bandbreite dafür ausreicht. Ich habe eine Leitung mit 1000 MBit Downstream und 50 MBit Upstream. Das sollte auch für größere Belange voll ausreichen, da im Wesentlichen der Downstream zählt. Der zu versorgende VServer hat (leider) nur 100 MBit Downstream und ist damit also voll ausgereizt.

Nun ist zu überlegen, wie man vorgehen will, denn es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich persönlich habe mich dafür entschieden von meinem QNAP NAS einen OpenVPN Server aufspannen zu lassen, auf den sich dann der Server verbinden kann. Den Speicher habe ich als NFSv4 freigegeben, sodass der Server hier mounten kann. Aus Sicherheitsgründen sollte man beachten, dass für diesen NAS-Zugang ein eigener Account und ein eigener Freigabeordner erstellt wird. Schließlich gibt es für Backupzwecke keinen guten Grund, warum diese Daten einfach verfügbar sein sollten.

Warnung: Ein NFSv4 sollte niemals ins Internet hinein freigegeben werden, da es bei diesem Protokoll arge Sicherheitsbedenken gibt. Schließlich ist NFSv4 für interne Netzwerke konzipiert und hält hohen Sicherheitsanforderungen nicht stand. Das Tunneln über ein VPN ist daher das Mittel der Wahl.

Bedenkt, dass ihr für folgende Schritte in der Regel eine statische IPv4-Adresse benötigt. Fragt ggf. euren Internetprovider. Bei Unitymedia/Vodafone kann man sich diese auf Anfrage z.B. einfach einrichten lassen, wenn man das Komfort-Paket hat.

OpenVPN auf QNAP einrichten

Wir installieren zuerst die App „QVPN Service“ auf unserem QNAP NAS. Dieses konfigurieren wir wie auf dem folgenden Screenshot gezeigt. Wir haben hier als DNS-Server die zensurfreie und offene Variante vom Digitalcourage e.V. (IP 46.182.19.48). Man beachte außerdem, dass die Checkbox „Nutzen Sie diese Verbindung als Standard-Gateway für externe Geräte“ deaktiviert ist. Dies ist erforderlich, damit der Server nicht jeglichen Traffic über das QNAP NAS leitet, was wir bei einem Server idr. nicht haben wollen. Stattdessen werden wie später auf dem Server konfigurieren, dass IP-Adressen des lokalen Netzwerks an eben dieses weitergeleitet werden. Alle anderen Einstellungen können so belassen werden. Wir laden uns noch die Konfigurationsdatei herunter (QVPN v1.1 or newer), weil diese diese später für den Server benötigen.

Nun legen wir einen neuen Freigabeordner an. Dazu gehen wir unter SystemsteuerungFreigabeordner auf ErstellenFreigabeordner. Wir geben dem Ordner z.B. den Ordnernamen ServerBackup. Unter Zugangsrechte hat aktuell nur der Benutzer admin Zugriff auf den Freigabeordner. Falls gewünscht, können hier noch weiteren Nutzern der Zugang gewährt werden. Wir werden gleich noch einen separaten Nutzer für unsere Backupzwecke erstellen.

Nun wäre es sinnvoll einen neuen Benutzer mit beschränkten Rechten einzurichten. Für den Fall, dass der Server kompromittiert wird, wäre es sicherlich am Besten den Schaden zu minimieren und nicht das gesamte NAS freizugeben. Ganz nach dem Motto: So wenig Rechte wie möglich, so viele Rechte wie nötig. Gehen wir also unter Benutzer auf ErstellenEinen Benutzer erstellen. Nennen wir den Benutzer beispielsweise serverbackup und vergeben ein Passwort. Als Benutzergruppe wählen wir everyone. Unter Freigabeordnerrecht setzen wir alle Freigabeordner auf Deny und den Ordner ServerBackup auf RW, damit wir Lese- und Schreibrechte erhalten. Erstellen wir nun den Nutzer.

Sofern das noch nicht passiert ist, müssen wir in der Systemsteuerung den NFS-v4-Dienst aktivieren:

Einrichtung auf dem Server

Das OpenVPN einrichten

Wir müssen zunächst OpenVPN installieren:

sudo apt-get install openvpn

Nun konfigurieren wir das VPN. Dazu legen wir zunächst die Datei /etc/openvpn/passwords.conf an, in der wir in der ersten Zeile unseren Benutzernamen und in der zweiten Zeile unser Passwort ablegen:

serverbackup
unserPasswort123

Nun nehmen wir die zuvor als vom QNAP NAS gespeicherte Konfigurationsdatei für das VPN und legen diese als /etc/openvpn/client.conf ab. Wir müssen diese noch so anpassen, dass Benutzername und Passwort aus unserer Datei ausgelesen werden. Ursprünglich ist es so vorgesehen, dass beim Herstellen der VPN-Verbindung per Prompt nach Benutzername und Passwort gefragt werden. Da wir eine automatisierte Lösung benötigen, müssen wir den Benutzernamen und das Passwort natürlich hinterlegen. Das haben wir bereits getan. Also modifizieren wir die client.conf an der Stelle auth-user-pass wie folgt:

auth-user-pass /etc/openvpn/passwords.conf

Die Datei client.conf sollte nun in etwa wie folgt aussehen:

client
dev tun
script-security 3
remote 42.42.42.42 1194
resolv-retry infinite
nobind
auth-nocache
auth-user-pass /etc/openvpn/passwords.conf
remote-cert-tls server
reneg-sec 0
cipher AES-256-CBC
tls-cipher TLS-ECDHE-RSA-WITH-AES-256-GCM-SHA384:TLS-ECDHE-ECDSA-WITH-AES-256-GCM-SHA384:TLS-DHE-RSA-WITH-AES-256-GCM-SHA384:TLS-DHE-RSA-WITH-AES-256-CBC-SHA256:TLS-DHE-RSA-WITH-AES-256-$
float
proto udp
explicit-exit-notify 1
<ca>
...
</ca>

Eine sinnvolle Methode die VPN Verbindung herzustellen, wäre natürlich beim Systemstart. Daher legen wir nun die Datei /etc/init.d/iproute.sh
für den init-Prozess an:

!/bin/sh
service openvpn@client start
sleep 30s
ip route add 192.168.178/24 dev tun0
sleep 5s
mount -a

Hier wird erst die VPN-Verbindung hergestellt. Zur Sicherheit warten wir 30 Sekunden. Die interne IP-Adresse meines NAS lautet 192.168.178.46. Daher legen wir das Netz 192.168.178.* auf das VPN um, also auf tun0. Wir warten noch mal 5 Sekunden. Dann mounten wir alle Laufwerke, was insbesondere unser NFSv4 einschließt. Den entsprechenden Eintrag für die fstab besprechen wir gleich.

Wir müssen das Skript noch für den Systemstart verlinken. Dies ist für Runlevel 3 (Multi-User Mode mit Netzwerk) und Runlevel 5 (mit GUI) erforderlich, auch wenn für Server im Regelfall Runlevel 3 reichen würde:

ln -s ../init.d/iproute.d /etc/rc3.d/S07iproute.sh
ln -s ../init.d/iproute.d /etc/rc5.d/S07iproute.sh

Leider ist es aus meiner persönlichen Erfahrung so, dass die VPN-Verbindung auch mal abbrechen kann und dann nicht wieder erneut aufgebaut wird. Ich habe mich deshalb dafür entschlossen, das Skript zusätzlich per Cronjob auszuführen und zwar jeweils wenige Minuten bevor das Backup erfolgen soll. Wenn wir das Backup z.B. um kurz nach 3:00 Uhr ausführen möchten, können wir die Cronjobdatei /etc/cron.d/openvpn z.B. wie folgt definieren:

0 3 * * * root /etc/init.d/iproute.sh

NFSv4 Filesystem mounten

Um die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, müssen wir zuerst nfs-common installieren:

sudo apt-get install nfs-common

Nun konfigurieren wir /etc/fstab:

192.168.178.46:/ServerBackup /mnt/RemoteServerBackup nfs rw 0 0

Hierbei ist 192.168.178.46 die lokale IP unseres NAS und ServerBackup der Name unseres Freigabeordners, den wir für das Backup konfiguriert haben. Wir mounten das Ganze nach /mnt/RemoveServerBackup und zwar als nfs-Dateisystem mit Lese- und Schreibrechten (rw).

Nicht vergessen, den Mountpoint auch zu erstellen:

mkdir /mnt/RemoteServerBackup

WordPress Backup einrichten

Wir installieren das Plugin BackWPup und erstellen einen neuen Auftrag. Hier wählen wir unter Allgemein „Backup in Verzeichnis“ und unter Planen stellen wir z.B. täglich um 3:25 Uhr ein. Unter „Ziel: Verzeichnis“ habe ich für meinen Blog z.B. /mnt/RemoteServerBackup/the_digital_native/wordpress/ eingestellt. Da ich noch weitere Backups auf diese Weise erstelle, macht es Sinn einen entsprechenden Unterordner zu wählen.

Konfiguration und Backup testen

Um das Ganze zu testen, stellen wir auf dem Server erst mal testweise die VPN-Verbindung her und mounten das Dateisystem:

service openvpn@client start
ip route add 192.168.178/24 dev tun0
mount -a

Wir gehen nun unter BackWPup in die Liste der Aufträge und wählen für den eben neu erstellten Auftrag Jetzt starten aus. Der Auftrag sollte nun durchlaufen. Nach Abschluss des Auftrags prüfe einfach, ob das entsprechende Backup auf deinem NAS liegt.

So, wir sind fertig! Wir können nun über VPN automatisiert ein WordPress Backup auf unserem QNAP NAS erstellen.

Kategorien
Fotografie German Hardware-Review

Original Canon Akkus VERSUS Powerextra, Baxxter, Weiss und Blumax für Canon DLSRs und Systemkameras am Beispiel des Canon LP-E6N

Einige von euch wissen vielleicht, dass ich auch im Bereich Fotografie aktiv bin, und zwar habe ich ein Gewerbe unter dem Namen Markus Benter Fotografie angemeldet, unter dem ich sowohl für Privatpersonen, als auch für Firmen fotografische Leistungen anbiete. Also: Wenn ihr mal im Großraum Paderborn, und gerne auch darüber hinaus, Bedarf an fotografischen Dienstleistungen habt, kontaktiert mich gerne! Wir machen Hochzeiten, Familienfotografie, Beautyshootings, Paarshootings, Babybauchshootings, Firmenfeiern, Kongresse, ABI-Bälle, Kommunion, runde Geburtstage uvm. Wir arbeiten On-Location und in unserem Heimstudio mit Hintergrundsystem und speziellem Blitzequipment. Schaut euch gerne meine Referenzen an. Nun aber zum Artikel: Canon Original Akkus und die Alternativen.

Einleitung

Heute soll es um Alternativakkus zu Canon Originalakkus gehen. Persönliche Erfahrung habe ich mit Powerextra, Baxxter und Weiss und möchte euch daher hier einen Überblick über Tops und Flop geben.

Es geht hier um die original Akkus Canon LP-E6 (alte Revision) sowie Canon LP-E6N (neue Revision, seit 10/2014) sowie deren Alternativen Powerextra LP-E6, Weiss LP-E6, Baxxtar Pro LP-E6, Baxxter PRO II LP-E6N, Bluemax LP-E6 sowie Bluemax GOLD LP-E6.

Die genannten Akkus sind für folgende Spiegelreflexkameras und spiegellose Systemkameras geeignet:

  • Canon EOS 60D
  • Canon EOS 60Da
  • Canon EOS 70D
  • Canon EOS 80D
  • Canon EOS 90D
  • Canon EOS EOS Ra
  • Canon EOS 5D Mark II
  • Canon EOS 5D Mark III
  • Canon EOS 5D Mark IV
  • Canon EOS 5DS
  • Canon EOS 5DS R
  • Canon EOS 6D
  • Canon EOS 6D Mark II
  • Canon EOS 7D
  • Canon EOS 7D Mark II
  • Canon EOS R
  • Canon EOS R5
  • Canon EOS R6

Erfreulich ist, dass Canon im semiprefessionellen bis professionellen Markt über lange Zeit bei einem Akku bleibt und auch viele Modelle, bisher 18 Stück, mit dem gleichen Akku ausstattet. So kann man seine teuer erworbenen Akkus auch in einer neuen Kamera einsetzen. Sei es nun, dass man zu einem Modell in Richtung des professionelleren Bereichs wechselt oder in der gleichen Serie die Nachfolgekamera erwirbt. Auch beim Umstieg auf die neuen Spiegellosen funktioniert der Akku noch: Auch die ganz neuen Systemkameras Canon EOS R5 / R6 arbeiten mit dem Canon LP-E6N.

Ich hoffe, meine Nachfolgekamera wird auch noch mit dem LP-E6N arbeiten. Schließlich habe ich noch 5 passende Akkus, die teilweise gerade neu sind oder aber zumindest akzeptable Restkapazitäten haben. Was der Nachfolger meiner Canon EOS 5D Mark IV wird, weiß ich noch nicht. Ich werde mir den Markt der Spiegellosen zumindest mal genau anschauen. Seit 2020 hat Canon es ja geschafft, hier auch im professionellen Markt zuzuschlagen. Aber erst mal muss die 5D Mark IV noch herhalten 😉

Die Akkus im Überblick

Es folgen die Nominalkapazitäten laut Angaben des Herstellers. Dass diese bei Drittherstellern meist nicht ganz stimmen oder sogar mal ein völliger Reinfall sind, steht auf einem anderen Blatt. Außerdem die aktuellen Preise oder, für nicht mehr erhältliche Ware, die historischen Preise gegen Marktaustritt.

BezeichnungNennkapazitätStückpreis
Canon LP-E6
(nicht mehr erhältlich)
1800 mAh59,99 €
Canon LP-E6N1865 mAh68,70 €
Canon LP-E6NH
(High Capacity Variante)
2130 mAh106,25 €
Powerextra LP-E62600 mAh11,99 €
Weiss LP-E6
(nicht mehr erhältlich)
1800 mAh30,26 €
Baxxtar Pro LP-E6
(alte Revision)
2040 mAh19,95 €
Baxxter PRO II LP-E6N
(neue Revision)
2040 mAh21,95 €
Bluemax LP-E62000 mAh14,99 €
Bluemax GOLD LP-E62040 mAh19,99 €
Akkus, ihre Nennkapazitäten und Stückpreis beim Kauf von zwei Akkus

Stutzig sollte machen, wenn die Nennkapazität deutlich über der des Originalakkus liegt und/oder der Akku einfach zu günstig ist. Ich denke, ihr solltet hier zumindest einen Akku dahingehend erkennen können und tatsächlich hat sich das bewahrheitet.

Meine Akkus

Jetzt listen wir mal auf, welche Akkus ich wann gekauft habe und welche Restkapazität diese haben bzw. ob diese bereits defekt sind und seit wann.

BezeichnungAnschaffungRestkapazität
Canon LP-E601/2010■ ■ □
Canon LP-E6N (1)10/2019■ ■ □
Canon LP-E6N (2)10/2020■ ■ ■
Powerextra LP-E6 (1)02/2019■ □ □
Powerextra LP-E6 (2)02/2019□ □ □ Defekt 09/2020
Baxxter PRO II LP-E6N (1)10/2020■ ■ ■
Baxxter PRO II LP-E6N (2)10/2020■ ■ ■
Weiss LP-E609/2011□ □ □ Defekt 10/2020
Akkus in meinem Besitz mit Anschaffungdatum, Restkapazität und ggf. Defektdatum

Alternativen im Vergleich

Powerexta: Ein Reinfall

Letztes mal hatte ich die Powerextra Akkus, die schon von Anfang an weniger Leistung hatten als das Original. Die Kapazität konnte auch schon rein physikalisch gar nicht erreicht werden, weil die Akkus einfach viel zu leicht waren im Vergleich zum Original (wo kein Akku, da keine Kapazität). Ich habe sie schlussendlich nach einem Jahr an Amazon zurück gegeben, weil sie einfach hinüber waren (10 mal laden vielleicht?) Die Kapazitätsangabe im Produktprofil von Powerextra ist einfach gesagt Betrug, da diese Kapazität niemals erreicht werden kann. Ich habe Powerextra auch wegen Betrugs an Amazon gemeldet. Wenigstens habe ich mein Geld zurück, denn auch wenn die billig waren, selbst das war zu viel. Noch sind sie bei Amazon zu erwerben. Ob Amazon wohl Konsequenzen ziehen wird? Oder werden sie munter weiter verkauft, trotz der Falschangaben?

Die vielen positiven Rezensionen von Powerextra haben mich damals dazu verleitet, diese Super-Billig-Akkus zu kaufen. Mir fallen dazu nur zwei Dinge ein: Entweder können viele aus der Kreativwirtschaft nicht beurteilen, ob sie da gerade technischen Müll gekauft haben und sind „irgendwie“ zufrieden oder die Rezensionen sind auch alle Betrug und wurden vom Hersteller in Auftrag gegeben. Eins von beidem muss es halt sein.

Weiss: Guter Akku und absolut akzeptable Lebensdauer

Der Weiss Akku war ein guter Markenakku. Leider gibt es ihn nicht mehr zu erwerben. Ich habe ihn im September 2011 gekauft, regelmäßig in meiner Canon EOS 7D und später auch in meiner Canon EOS 5D Mark IV genutzt. Die Kapazität ist relativ lange erhalten geblieben, aber im Oktober 2020 hat er, nach gut 9 Jahren, seinen Dienst quittiert. Das ist eine gute Haltbarkeit, aber man beachte, dass das Canon Original, gekauft mit meiner Canon EOS 7D im Januar 2010, auch heute noch 2 von 3 Kapazitätspunkte (■■□) in der Akkuinfo der Kamera erbringt. Dafür war der Weiss Akku aber auch nur halb so teuer wie das Original. Aber es zeigt sich: Das Original hält anscheinend doch am Längsten. Akkus von Weiss sind jedoch durchaus einen Kauf wert. Er hat anscheinend eine ganz akzeptable Zellenqualität, ließ sich mit beiden original Ladegeräten (LC-E6 und LC-E6E) gut laden und zeigte auch die Restkapazität einigermaßen zuverlässig an.

Noch Verfügbar ist der zum Canon LP-E17 kompatible Weiss Akku, der zu vielen der dreistelligen Canon EOS kompatibel ist und 1050 mAh bietet. Zwei Akkus sind zusammen mit einem Ladegerät für günstige 26,90€ zu haben (zum Angebot)

Baxxtar PRO II: Scheint gut. Langzeittest fehlt noch

Ok, kommen wir nun zu den Baxxtar PRO II Akku. Doppelt so teuer wie die Powerextra und daher hoffentlich besser. Das Canon Original LP-E6N verspricht 1865 mAh bei einem Gewicht von 67g, die Baxxter LP-E6N versprechen 2040 mAh bei einem Gewicht von 75g. Also 9,3% mehr Kapazität bei 12% mehr Gewicht. Das könnte physikalisch schon mal hinhauen. Wir werden sehen wie viel Auslösungen ich so mit der einen Batterie und mit der anderen hinbekomme.

Dann haben wir noch das Thema Langlebigkeit. Dort ist Canon nun wirklich sehr gut, denn mein LP-E6 von 2010 hat bis heute nur wenig an Kapazität eingebüßt (■■□). Das ist nach 10 Jahren schon ein toller Wert. Ob die Baxxtar da dran kommen? Das weiß ich noch nicht, aber wenn sie 5 Jahre leben bin ich auch schon zufrieden bei dem günstigeren Anschaffungspreis.

Ich werde mich in 2 oder 3 Jahren sicher noch mal hier melden und einen Langzeitbericht da lassen. Jetzt lässt sich das noch nicht beurteilen. Generell kann man aber immer sagen, dass Akkus mit einer höheren Kapazität bei gleicher Baugröße eine verringerte Lebensdauer haben. Das ist normal. Schön wäre also, wenn die Baxxtar, wie angegeben, tatsächlich eine etwas höhere Kapazität haben. Dann wäre ein früheres Ableben bei dem Preis durchaus ok. Canon wird wissen, warum sie nicht die maximale Kapazitätsgrenze ihres LP-E6N ausgeschöpft haben. Da wird es einfach ums Thema Langlebigkeit gehen.

Etwas verwundert war ich, als mein neues Ladegerät Canon LC-E6E, das bei der Canon EOS 5D Mark IV beiliegt, zumindest bei der ersten Aufladung nur bis auf 88% kam. Der andere Akku kam nur auf 85%. Sind das Anzeigefehler? Nein, eher nicht, weil ich sie dann in das Canon LC-E6 (Beigabe der Canon EOS 7D) einlegte und dann tatsächlich auf 100% geladen wurde. Dass gerade das neue Ladegerät Probleme macht, erscheint seltsam. Anders herum hätte ich es ja noch verstanden. Auf jeden Fall ein Fauxpas. Sollte im neuen original Ladegerät auch langfristig nicht die volle Kapazität geladen werden, wäre das einen deutlichen Punktabzug wert. Das sind schließlich 15% der Kapazität und damit hätte der Akku wiederum weniger Leistung statt des Originals, trotz der nominal höheren Nennkapazität.

Zusammengefasst

Finger weg von den Powerextra Akkus. Diese sind nicht nur Betrug bei der Nennkapazität, sondern gehen auch nach 10 mal Aufladen kaputt. Abgesehen von der generell halben Laufzeit, waren sie nach knapp 2 Jahren und vielleicht 10 bis 20 Ladevorgängen komplett hinüber (Kapazität □□□). (Zu Amazon)

Gut gefallen hat mir der Weiss Akku, der durchaus die beworbene Kapazität einhalten konnte, relativ lange technisch in Ordnung war und nach 5 Jahren seinen Dienst quittierte. Das ist für einen Drittanbieter in Ordnung. Das Preis-Leistungsverhältnis war gut. Leider ist er nicht mehr zu erwerben und einen Nachfolger gibt es auch nicht. (Nicht mehr verfügbar)

Noch keine Langzeiterfahrung habe ich mit dem Baxxter PRO II Akku. Er leistet sich anscheinend einen großen Schnitzer bei der Kompatibilität mit dem original Ladegerät (wenn sich das noch ändern sollte, berichte ich). Die Nominalkapazität scheint glaubhaft, konnte ich aber noch nicht ausreichend testen. Wie lange der Akku seine Kapazität über die Jahre halten kann, bleibt ebenfalls offen. Auch offen muss bleiben, wann er seinen Dienst quittieren wird. Bei etwa 5 Jahren Betriebsdauer wäre ich zufrieden. Dazu muss ich sagen, dass ich meine Akkus, für einen professionellen Fotografen, doch relativ selten nutze. Daher werden sie eher am Alter statt an den Ladezyklen sterben. Ich werde berichten. Das Preis-Leistungsverhältnis ist unter Umständen gut, wenn der Hersteller seinen Versprechnugen von Qualitätszellen der Marke Sanyo und die „neueste Entwicklung“ der CHIP-Architektur wirklich gut ist. Die Langzeitbewertung steht aber noch aus und daher kann ich kein klares JA oder NEIN zum Kauf geben. (Zu Amazon)

Der Original Canon LP-E6N hat sich bereits seit Jahren bewährt. Die Kapazitätsversprechen werden erfüllt. Trotz der nominal geringeren Kapazität, scheint man mit dem Original meist mehr Auslösungen hinzubekommen als mit Drittanbieterakkus, zumindest verglichen mit Powerextra und den recht guten Weiss Akkus. Der Baxxter ist noch außerhalb der Wertung. Der original Akku scheint die mit Abstand längste Lebensdauer zu haben. Dass ein Akku von Januar 2010, also bei einem Alter von 11 Jahren, noch eine Kapazitätswertung von 2 von 3 bekommt (■■□) und auch subjektiv noch einiges an Kapazität zu bieten hat, ist ein hervorragendes Ergebnis. Zumindest besser als alle Drittanbieterakkus, die ich bisher im Test hatte. Ladesteuerung und Anzeige der Restkapazität funktionieren, wie zu erwarten, quasi perfekt. Kein Wunder, Canon kann die Elektronik perfekt auf Canon abstimmen. Andere müssen wohl per Reverse-Engeneering arbeiten und müssen eine Ladesteuerung und einen Info-Chip nachbauen. Ist der Canon LP-E6N also der beste Akku? Das ist mit ziemlicher Sicherheit tatsächlich so. Hat der Akku das Beste Preis-Leistungsverhältnis? Das liegt im Auge des Betrachters bei knapp 70€ Einkaufspreis. Letztendlich gilt womöglich: Wer billig kauft, kauft zwei mal. (Zu Amazon, Zum Idealo Preisvergleich)

Es ist noch anzumerken, dass Canon seit kurzem mit dem Canon LP-E6NH eine High Capacity Variante seines Akkus auf dem Markt hat. Er bietet mit 2130 mAh etwa 14% mehr Kapazität im Vergleich zum Canon LP-E6N. Mit aktuell rund 106€ ist er nochmals deutlich teurer. Ob er die gleiche Langlebigkeit wie der LP-E6N bietet, muss sich erst zeigen. Prinzipiell gilt, dass bei gleichen Ausmaßen ein Akku mit höherer Kapazität weniger Ladezyklen verkraftet. Das könnte sind auch bei diesem Akku bewahrheiten, wobei man sagen muss, dass der LP-E6N schon eine hervorragende Langlebigkeit hat und man hier mäßige Einbußen ggf. in Kauf nehmen kann. (Zu Amazon, Zum Idealo Preisvergleich)

Fazit und Meine Letzte Anschaffung

In meiner letzten Neuanschaffung habe ich mir tatsächlich einen original Canon LP-E6N gekauft, weil ich zumindest einen zusätzlichen zuverlässigen und langlebigen Akku haben wollte. Ich habe mich dennoch hinreißen lassen, auch zwei Baxxter PRO II Akkus zu kaufen, da diese einfach wesentlich günstiger sind. Ob das eine gute Entscheidung war, muss sich langfristig noch zeigen. Definitiv abraten muss ich von Powerextra Akkus. Außerdem gibt es noch die Blumax und Blumax Gold Edition Akkus, wobei mir zumindest erstere für die angegebene Leistung etwas zu günstig erschienen und mich von der Beschreibung her weniger überzeugt haben als die Baxxter PRO II. Letztendlich müsst ihr aber selbst entscheiden.

Kategorien
German In eigener Sache Internetprovider

Eine Unitymedia/Vodafone CableMax 1000 Odyssee: Die Hotline Qualmt

Letztes Update dieses Artikels: 07.10.2020 um 18:40 Uhr

Kürzlich habe ich mir einen Vodafone CableMax 1000 + KOMFORT-Option Vertrag gegönnt. Die KOMFORT-Option erlaubt mir dabei zum einen das Mieten der neuen, blitzschnellen und featurereichen Fritzbox 6591 Cable, als auch einen IPv4 Stack, ISDN Funktionalitäten und drei Rufnummern. Die Fritzbox ist eine nette dreingabe, auch wenn die Fitzbox 6490 Cable es irgendwie noch getan hätte. Aber was man bekommt, nimmt man. Tatsächlich benötige ich den IPv4-Stack, weil ich auf mein QNAP NAS gerne von außen zugreifen möchte. Und das schließt z.B. auch das Mobilnetz von O2 ein, welches noch kein IPv6 hat (schämt euch!) und mein Arbeitgeber hat den Weg zu IPv6 auch noch nicht gefunden. Ein ISDN Telefon habe ich ebenfalls (T-Sinus 701K), auch wenn das nicht als einziges Argument dienen sollte die knapp 5€ mehr zu zahlen. Der gesamte Spaß kostet zusammen dann knapp 45€. Das ist sehr fair und kein Euro teurer als die 250 MBit/s von zuvor. Also: Warum nicht?

Doppelte Verträge und Verbindungsabbrüche

Nun kam es bei dem neuen Vertrag zu gleich mehreren Problemen und Störungen. Zum Einen hatte ich plötzlich zwei Verträge, den Red Internet & Phone 250 Cable U und den CableMax 1000, zum anderen waren Verbindungsabbrüche jetzt an der Tagesordnung. Das Problem mit dem Doppelvertrag ist inzwischen gelöst. Die Verbindungsabbrüche noch nicht: Ein Techniker kommt morgen, 06.10.2020, zwischen 10 und 14 Uhr. Zudem überschnitt sich das Ganze mit geplanten Wartungsarbeiten am vergangenen Freitag (02.10.2020) von angeblich 0:00 Uhr bis 6:00 Uhr, die sich entweder länger hinzog als angegeben, eventuell immernoch Auswirkungen haben oder alternativ der 1000 MBit Anschluss generell Probleme verursacht. Leider lässt sich das meinerseits technisch nicht auseinanderhalten. Fakt ist: Es läuft nicht!

Die Odyssee mit der Hotline

Nun möchte ich euch in Form eines offenen Briefs an die Unitymedia/Vodafone die Odyssee erläutern, die ich mit der Hotline von Unitymedia mitgemacht habe. Es ist zum Haare raufen. Viel Spaß beim Lesen. Der Brief ging als Beschwerdebrief raus und ich warte noch auf Antwort.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe eine Beschwerde bzgl. der Verfahrensweisen und allgemeinen Strukturen bei Vodafone/Unitymedia. Ich bitte um DIREKTE WEITERLEITUNG dieser E-Mail an einen Vorgesetzten, denn schon telefonisch wurde mir mitgeteilt, man könne nicht mehr für mich tun. Das kann ich so nicht hinnehmen und natürlich wird es auch Entscheidungsträger bei Vodafone geben, die hier entsprechende Entscheidungen fällen können und dürfen.

Erst mal dürfte Ihnen klar sein, dass die Technik hinter Ihrem Machine-Learning Algorithmus, um zu verstehen, was der Kunde am Telefon will, absolut nicht funktioniert. Dass man von Person zu Person weitergereicht wird, weil keiner zuständig ist, ist ja schon mal nicht schön. Bitte, gebt doch auf eurer Homepage 3, 4, 5 oder von mir aus auch 10 Telefonnummern an, wo dabei steht für welche Abteilung diese sind. Da kommt man schneller mit zum Ziel als euer Sprachcomputer. Der hat es übrigens bei geschätzt 10 Anrufen nicht ein mal hinbekommen, mein Geburtsdatum bei Ansage zu verstehen. Das gibt man dann per Telefontasten ein und dann fragt der Mitarbeiter nachher trotzdem noch mal nach. Was soll man sagen… Auch Problembeschreibungen werden hier nicht erkannt. Es heißt stets „ich habe Sie leider nicht verstanden“. Oder man wird am Ende falsch verbunden: Ich habe in einem Fall bei der Frage, worum es geht, „Vertrag“ gesagt und im nächsten Atemzug hieß es, ich werde jetzt verbunden, solle aber beachten, dass man mir in Vertragsfragen in dieser Abteilung nicht weiterhelfen könne. Wie bitte? Wo immer ich auch hin verbunden werden sollte: Ich habe erst mal aufgelegt und noch mal angerufen. Es tut mir leid, aber das Ding ist für die Tonne. Die Höhe war, als mir der Computer erzählte, das Problem sei ich sollte meinen Router neu Starten und dann mit „Aufwiedersehen!“ auflegt hat. Natürlich hatte ich das schon 3 bis 5 mal gemacht und nun werde ich nicht mal zu einem Mitarbeiter durchgestellt? Naja, rufe ich halt noch ein weiteres mal an. Wäre ja nicht das erste mal.

Kommen wir zu der Störung am Freitag von 0:00 Uhr bis 6:00 Uhr. Ich rief erst mal bei der Hotline an, die so auf meiner Auftragsbestätigung stand. Nicht sehr schnell wurde klar, dass ich hier falsch war. Denn in schlechtem Deutsch und sehr wirr versuchte mir die Dame am Telefon zu erklären, dass ich hier doch in der Rechnungsabteilung gelandet wäre und man technisch hier gar nichts für mich tun könnte. Das wurde nach so etwa 5 bis 10 Minuten klar. Ich bekam eine neue Nummer gesagt und rief dort an. Keine Ahnung, was das für eine Abteilung war, aber auch diese erklärte mir schnell, man könne mir nicht helfen. Ich bekam zwei weitere Nummern gesagt und welche „Codewörter“ ich dort sagen solle, um durchzukommen. Ich beschwerte mich noch ein bisschen über Unitymedia, woraufhin mir die Dame entgegnete: „Moment mal? Unitymedia? Da klingelt was bei mir. Sie sind Unitymediakunde? Da können Sie die zwei Rufnummern von eben gleich wieder vergessen“. Na toll. Ich bekam also eine weitere Rufnummer, die mich nun direkt zur Technikabteilung von Unitymedia führen solle (und eben nicht Vodafone!).

Ich rief die Nummer an und quälte mich abermals durch einen Sprachcomputer. Hach, endlich ein Mitarbeiter der Technik am Rohr! Der erzählte mir allerdings zur Dauer der Störung tatsächlich „da wissen Sie ja mehr als ich. Von dem Zeitraum von 0:00 bis 6:00 Uhr wusste nicht mal ich was. Ich kann Ihnen auch nicht sagen, wie lange das dauert. Warten Sie einfach. Nein, einen Verantwortlichen kann ich auch nicht fragen. Da kann ich nichts für Sie tun. Warten Sie einfach ab“. Hallo, wie bitte? Ist es so schwer die Kunden zu informieren, ab wann das Internet ungefähr wieder verfügbar sein wird? So hätte ich mich schließlich auch entscheiden können, diesen Tag kein Homeoffice zu machen und zur Firma zu fahren. Aber dafür müsste man ja informiert sein. Also bitte: Lasst eure Techniker doch direkt E-Mails oder SMS an Gruppen von Kunden schicken, z.B. an alle Kunden in Paderborn bzw. die von den Wartungsarbeiten betroffenen. Klar, Störungen können mal passieren, aber so eine Info wie „es dauert jetzt noch etwa drei Stunden“ wäre doch wirklich mehr als nett und würde etwas kompetenter wirken. Zumindest eure Callcentermitarbeiter aus der Technik sollten Bescheid wissen, aber nicht mal das war der Fall. Irgendwann kaufte ich für 4,87€ bei Congstar 24 Stunden Flat mit 10GB, denn sonst kann ich als Softwareentwickler und Data Engineer leider nicht arbeiten. Handy einfach per USB Tethering an den Laptop anschließen, oder alternativ direkt mit der Fritzbox verbinden, und der Laden läuft zum Glück. Wenn auch mit 25MBit/s statt 1000MBit/s. Auch wenn das gar nicht mal so viel Datenvolumen ist, wenn man arbeitstechnisch große Datenbankabfragen macht, Dataframes durch die Gegend schickt usw. Etwas einschränkend in der Arbeit, aber irgendwie ging es schon.

Dann kam es zur nächsten Frage. Ich hatte just einen neuen CableMax 1000 Tarif abgeschlossen und fragte mich, warum ich angeblich eine neue Rufnummer bekommen soll und im Vertrag die Rede von Rufnummernportierung sei. Es stellte sich heraus: Ich habe nun plötzlich zwei Verträge! Den alten 250 MBit Tarif und den neuen CableMax 1000. „Warum?“, fragte ich. Es stellte sich heraus, dass beim alten Vertrag wohl die ***str. 79 hinterlegt war und ich natürlich ***str. 75 angegeben habe, denn da wohne ich nun mal! Warum vor 5 Jahren der Unitymediaberater bei unserem Neubau alle Verträge auf die ***str. 79 angemeldet hat, erschließt sich mir nicht, aber Unitymedia/Vodafone hätte da ja zumindest mal ein bisschen mitdenken können. Mir wurde vorgeworfen, dass ich ja auch zwei Wohnungen haben könnte, eine in der ***str. 79 und eine in der ***str. 75 und halt einfach zwei Verträge haben wollte. [irone]Das klingt für mich sehr wahrscheinlich [/ironie]. Man könnte auch etwas mitdenken, aber egal. Zu den Konditionen hätte ich den gewählten Vertrag außerdem als Bestandskunde nie abschließen können. Ich war etwas irritiert, dass Bestandskunden neuerdings schlechter behandelt werden als Neukunden, zumal es hier nicht um einen Rabatt in den ersten Monaten ging, sondern um einen normalen, dauerhaften, monatlichen Festpreis. Ich ging also davon aus, dass ich als Bestandskunde in höhere Tarife wechseln kann, trotz dass noch Laufzeit auf dem Vertrag ist. Und 1000 MBit sind nun mal mehr als 250 MBit. Dass dann eine neue Vertragslaufzeit von 24 Monten beginnt, ist natürlich normal und verständlich, aber dass dem Bestandskunden angeblich nur wesentlich teurere Tarife zur Verfügung ständen, würde ich schon als eine Frechheit empfinden. Außerdem: Ich war zum Zeitpunkt der Buchung als Kunde bei https://unitymedia.de eingeloggt und habe den neuen Tarif über das Kundencenter in „Mein Shop“ gebucht. Wie kann es sein, dass im eingeloggten Zustand im Kundencenter Tarife angeboten werden, die ich gar nicht buchen darf? Und wie kann es sein, dass dann nicht erkannt wird, dass ich bereits einen Vertrag habe und ein zweiter Vertrag abgeschlossen wird? Das scheint mir doch eine arge technische Unzulänglichkeit zu sein. Unverständlich. Wie auch immer wollte ich ja nur eine Lösung für mein jetziges Problem und frage, wie wir denn jetzt die zwei Verträge wieder in einen bekommen. Mir wurde entgegnet: „gar nicht“. Ich müsse den neuen Tarif halt per Widerruf wieder kündigen und habe also einfach Pech gehabt. Vermutlich muss ich dann auch noch meine neue Fritzbox zurückschicken. Na wie toll. Auf meine Frage hin, wie es denn mit ein bisschen Kulanz gegenüber Kunden aussehe, denn schließlich habe Unitymedia/Vodafone an den Problemen ja einige zu verantworten, hieß es nur „Machen Sie einen Widerruf. Ich verbinde Sie jetzt zur Widerrufsabteilung“. Und schon befand ich mich in einer Warteschleife. Ich entschied mich jedoch, direkt aufzulegen.

In Folge rief ich direkt wieder an, jetzt aber bei der Nummer für Vertragsfragen und nicht bei der Technik. Ich schilderte das Problem mit dem doppelten Vertrag. Der Mitarbeiter musste dies wohl kurz abklären, war etwa 10 Minuten weg, kam wieder und teilte mir erfreut mit, dass man meinen alten Vertrag als zum heutigen Tag gekündigt ansehen könne und der neue Vertrag ab sofort gelte. Es geht also doch mit der Kulanz bei eigenen Versäumnissen! Aber warum können das einige Mitarbeiter und andere anscheinend nicht? Es scheint mir also durchaus so zu sein, dass die eigenen Erfolgschancen, seien es vertragliche Probleme oder technische, erheblich davon abhängt, an wen man da so gerät. Also wer keinen Erfolg hat, mein Tipp: Einfach auflegen, noch mal anrufen und es mit einem anderen Mitarbeiter versuchen! Aber das kann es ja eigentlich nicht sein. Dann ging es noch um die Portierung meiner Rufnummern. Wieder musste der Mitarbeiter kurz Rücksprache halten. Und siehe da, ich müsse mich um nichts kümmern, das werde alles gemacht. Übrigens ging nach einigen Stunden dann nicht nur mein Internet wieder (Störung vorerst behoben), sondern auch die Rufnummern waren synchronisiert.

Leider stellte sich am Abend heraus, dass man doch noch etwas vergessen hatte: Meine IPv4 Adresse aus dem Komfortpaket war weg, ich hatte nur noch DS-Lite, also eine öffentliche IPv6 Adresse. Ich rief also noch mal den technischen Support von Unitymedia an. Nachdem ich mich durch den Sprachcomputer durchgequält habe, hatte ich zum Glück einen kompetenten Mitarbeiter, der das sofort verstand. Etwa eine Stunde später hatte ich meine IPv4 Adresse. Ein mal Glück gehabt!

Leider rissen die Probleme nicht ab. Denn am nächsten Tag ging das Internet und Telefon schon wieder nicht. Ich rief den technischen Support an. Man könne mir gerade nicht viel helfen, weil Wochenende sei. Man nehme jetzt ein Störungsticket auf. Das war es dann auch schon. Ich buchte wieder ein 24 Stunden 10GB Paket bei Congstar für 4,87€, um über den Tag zu kommen.

Am nächsten Tag (Montag) ging das Internet wieder ein bisschen und dann wieder nicht. Glücklicherweise meldete sich diesmal eine Dame aus der Technik von selbst bei mir und führte eine Messung durch. Meine Leitungswerte seien sehr schlecht. Das könne bei uns im Haus liegen. Man schicke einen Techniker vorbei. Am Dienstag zwischen 10:00 bis 14:00. Glücklicherweise habe ich Urlaub und sagte zu. Das Internet geht wieder nicht, ich kaufe wieder ein 24 Stunden Ticket für 4,87€ bei Congstar. Interessanterweise bekomme ich laut Speedtest durchaus knapp 1000 MBit, wenn die Leitung denn mal funktioniert. Verbindungsabbrüche sind eher das Problem.

Nun hatte ich die Faxen aber schon ziemlich dicke. Also: Warum nicht mal bei der Abteilung für Vertragswesen anrufen und fragen, was man denn auf Grund dieser ganzen Scherereien für mich im Sinne der Kulanz tun könne. Gesagt, getan. Ende vom Lied: Ich bekomme eine 10 Euro Gutschrift. Das wäre der maximale Spielraum für sie, mehr gehe nicht. Dass ich inzwischen schon 19,48€ bei Congstar ausgegeben habe, um mit Tagesflats über die Runden zu kommen, könne daran auch nichts ändern. Ich bat darum, sie solle doch mal Ihren Vorgesetzten her holen, der könne doch bestimmt mehr entscheiden als sie. Dahingehend wurde ich abgewatscht, ich soll doch einfach eine Beschwerdemail schreiben. Ich bedauere Sie, dass sich nicht mehr entscheiden kann, da sie anscheinend kaum Spielraum in dem Laden hat. Aber vermutlich könne sie da ja nichts für. Ich werde mich jetzt aber natürlich beschweren über diese ganzen Abläufe. Das tue ich dann gerade hiermit.

Lieber Mensch, der was zu sagen hat: Sie haben sich das Trauerspiel ja jetzt angehört. Ich habe (bisher) 19,48€ für Tagesflats ausgegeben, um an Internet zu kommen. Ich habe Stundenlang mit Leuten von Unitymedia telefoniert. Der Sprachcomputer war ein Grund für Aufregung. Die Mitarbeiter konnten teilweise nichts für mich tun, teilweise aus Inkompetenz, teilweise aus Unwillen und teilweise aus mangelnden Möglichkeiten. Nicht zuletzt hatte ich Arbeitsausfälle / Arbeitseinschränkungen durch das fehlende Internet. Also, wie sieht es mit einer angemessenen Entschädigung für meine Scherereien aus?

Ich weise übrigens jetzt schon darauf hin, dass ich plane diese E-Mail als einen offenen Brief auf meinem Blog https://the-digital-native.de zu veröffentlichen. Schließlich hat die Öffentlichkeit auch ein Recht darauf zu erfahren, wie so manche Dinge in manchen Firmen ablaufen. Ich werde morgen auf den Techniker warten und zumindest auf meinem Blog weiter berichten, was passiert. Ich werde auch gerne ein Statement von Ihnen veröffentlichen, wenn Sie das wünschen und auf die (hoffentlich) noch zu erfolgende Kulanzleistung durch Sie. Das wäre es meinerseits so weit. Ich bitte um zeitnahe Rückmeldung einer Person, mit entsprechender Verantwortlichkeit.

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Benter

OFfener Brief an die UnityMedia/Vodafone

Ich werde berichten, wie es weiter geht!

Ich berichte nun, wie es weiter gegangen ist!

Update vom 06.10.2020, 15:30 Uhr

Der Techniker war da

Heute um ca. 12 Uhr kam dann der Techniker. Alle Leitungen wurden durchgemessen: In der Wohnung, im Keller und am Eingang. Dabei stellte sich heraus, dass die Dämpfungswerte im hohen Frequenzbereich nicht ok waren. Die neue Fritzbox 6591 nutzt den DOCSIS 3.1 Standard, der im höheren Frequenzbereich arbeitet. Diese Frequenzen wurden früher rausgedämpft, weil es diesen Standard zum Zeitpunkt der Installation der Anlage noch gar nicht gegeben habe. Es wurden ein paar Komponenten im Signalweg getauscht, um die Dämpfung anzupassen. Tatsächlich verbesserten sich die Werte laut Aussage des Technikers.

So ganz gelöst war das Problem allerdings noch nicht, denn nach Anschluss der Fritzbox waren die Messwerte zum Fritzbox Endpunkt immer noch nicht alle wirklich gut. Am Anschluss im Wohnzimmer schien aber nun alles in Ordnung zu sein. So wurde kurzerhand eine neue Fritzbox aus dem Auto geholt und angeschlossen. Zack, haben sich die Werte verbessert. Neben ungünstigen Werten der Leitung, war also auch noch die Fritzbox defekt. Wir haben also das Problem gelöst, denn die neue Fritzbox blieb bei mir. Die Komponenten im Keller hätten aber trotzdem in jedem Fall korrigiert werden müssen. Der Techniker schien mir übrigens sehr freundlich, kommunikativ, engagiert und technisch kompetent zu sein. Nicht alles ist schlecht.

Update vom 06.10.2020, 21:00 Uhr

Das Beschwerdemanagement ruft an

Tatsächlich gab es am heutigen Tag dann noch eine Reaktion von Unitymedia, denn das Beschwerdemanagement rief an. Eine Abteilung, die es anscheinend noch gar nicht gab, als ich mit der letzten Dame aus obigem Gespräch sprach, denn ich teilte ihr ja mit, dass ich nun den Vorgesetzten oder die Beschwerdeabteilung sprechen wolle. Ich solle ein E-Mail schreiben, hieß es. Soll ich daraus schlussfolgern, dass das Beschwerdemanagement telefonisch für Kunden von außen nicht erreichbar ist oder dass die Dame es sehr ungern hatte, dass ich mich beschweren möchte? Das mag ich nicht zu beurteilen. Aber beides wäre irgendwie eher ungünstig.

Nun, man hat mir aber doch versichert, dass man meine Beschwerde ernst nehme und man bei Unitymedia Kunden mit Beschwerden nicht einfach stehen lasse. Wir sind einige Punkte meiner Beschwerde durchgegangen. Man offenbarte mir, dass man durchaus Verbesserungsbedarf sehe. Immerhin, es gibt hier Personen mit Einsicht und scheint gewillt an gewissen Dingen zu arbeiten (hoffentlich?)

Außerdem ist wohl aufgefallen, dass mein Widerspruch gegenüber Werbung, Markt- und Meinungsforschung von meinem alten Kundenkonto nicht auf mein neues Kundenkonto übernommen wurde. Ob ich denn wolle, dass das weiterhin so gelte. Ich entgegnete, dass ich das natürlich gerne wollte. Immerhin kann man sagen, dass es jemandem aufgefallen ist und korrigiert wurde.

Einen Tipp für den Leser, der mal technische Probleme bei Unitymedia, also nicht etwa Vodafone, hat: Wählt die 0221 46619100, dann bekommt ihr direkt einen für Unitymedia, und nicht (!) Vodafone, zuständigen Techniker und müsst euch nicht durch die ganzen Stationen durchwühlen. Das wurde mir dann schließlich ja auch geraten.

Schlussendlich ging es darum, was man mir denn jetzt noch gutes tun könne. Man fragte mich, was man denn vielleicht noch an meinem Vertrag verbessern könne, aber ich musste entgegnen, dass ich jetzt ja schon CableMax 1000 mit KOMFORT-Option habe und nicht wisse, was man da noch verbessern solle. Die Gegenfrage, was er denn z.B. meine, was man verbessern könne, blieb auch einfach nur dabei stecken, dass er da auch nichts wüsste. Dann könne man mir nur noch finanziell etwas Entschädigung bieten, nämlich noch mal 10 Euro, also nun insgesamt 20 Euro. Dass ich mir irgendwie anderweitig brauchbares Internet verschaffen musste, und daher irgendwie bei Congstar Flats gebucht habe, läge aber nicht in der Verantwortung von Unitymedia. Das wäre allein meine Angelegenheit. Außerdem seinen die ursprünglichen 10 Euro, für die doch sehr kurze Ausfallzeit, die ich hinzunehmen hatte, dann ja auch schon irgendwie nicht schlecht gewesen. Mehr hätte ich da auch nicht erwarten können. Ich zitiere hier nur. Ok, und die anstrengende Telefoniererei mit der Hotline? Es tue ihm sehr leid, dass das so gelaufen sei.

Man bot mir nun noch an, und das solle jetzt keine Werbung sein, ich könne mir ja mal die Vodafone Handyverträge ansehen, da könne ich in der Kombination mit meinem Vertrag ja evtl. einiges sparen. Aber wenn mein jetziger Anbieter günstiger sei, dann sei das halt so und ich solle dort bleiben. Ich stimmte zu das zu tun, denn ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich diesem Sonderangebot, das es ja nur für mich gibt und für keinen anderen, denn nun entgegnen sollte.

Ob man sich damit jetzt zufrieden gibt oder nicht, überlasse ich mal dem Leser. Wenn man es positiv sehen mag: Zumindest habe ich schlussendlich einen neuen Vertrag, eine Fritzbox 6591 und funktionierendes Internet.

Update vom 07.10.2020, 18:40 Uhr

Schriftliches Statement vom Vodafone Kunden Service Center

Heute habe ich noch eine schriftliche Rückmeldung erhalten. Man gibt sich reumütig und nehme meine Ausführungen als „Ansporn nicht nachzulassen“.

Hier für den interessierten Leser der gesamte Brief als Zitat:

Lieber Herr Benter,

schön, dass wir Ihr Anliegen telefonisch geklärt haben.

Für Ihre Unterlagen fasse ich das Wichtigste zusammen:

Der Vertrag mit der Kundennummer 896****** ist beendet. Die Kundennummer 898******* wird weitergeführt.

Die Störungen wurden durch den Techniker am 06.10.2020 behoben.
Für den Störungszeit ist eine Gutschrift in Höhe von 10,00 € erstellt worden.

Für die Unannehmlichkeiten und die Umstände habe ich, aus Kulanz, eine Gutschrift erstellt in Höhe von 10,00 €.

Ihren Ärger zum Kundenservice kann ich verstehen. Wir geben unser bestes und nehmen Ihre Ausführungen als Ansporn nicht nachzulassen. Wir haben eindeutig noch einen langen Weg vor uns.

Alles Gute und bleiben Sie gesund.

Freundliche Grüße

**** ****
Ihr Vodafone-Team

Brief vom Vodafone Kunden Service Center vom 07.10.2020, eingegangen Per E-Mail
Kategorien
English Hardware Linux Thinkpad

Manually Upgrading or Downgrading the BIOS of a Lenovo Thinkpad P1 Gen 2 with Linux has Pitfalls: A How To

Recently, I had to downgrade my Lenovo Thinkpad P1 Gen 2 BIOS because I recognized some problems recently after a BIOS upgrade. Later it turned out, it was a hardware defect and the recent BIOS update was random. However, I learned something about downgrading the BIOS for recent Lenovo Notebooks an want to share the mistakes I made to save you some time if you have to do so.

Downloading Specific BIOS Versions for your P1: A Challenge

You will quickly find this support page for Drivers & Software for the P1 Gen 2 (Type 20QT, 20QU). Ok, you see the newest BIOS Versions there, currently version 1.34. If we want to have this, simply download BIOS Update Utility (Linux). But how to find any old BIOS versions? You cannot find any here. It turned out that the BIOS versions for the Lenovo X1 Extreme 2nd Gen has exactly the same BIOS, compare the download link of the most recent version for both websites, and surprisingly, the links are the (see here). This makes it very likely that the old BIOS versions match as well and indeed they do! Thus, download the Bios version of your choice for the Lenovo P1 Gen 2 at this page for another laptop.

Why not linking this BIOS versions at the P1 Gen 2 page? I don’t know. Sometime, we cannot understand why Lenovo does things. However, problem solved! Simply download the *.zip file „BIOS Update Utility (Linux)“ of your choice.

Old BIOS versions for the Lenovo P1 on the support page of the Lenovo X1

Finding the Right BIOS Version

After downloading the *.zip file, extract it. There are three files, for version 1.34 these are N2OET47P.cab, N2OET47W.cab and N2OHT35W.cab. You only need one, but the readme contains no information about that. What I have found by try and error: you cannot install N2OET47P.cab, meaning something that ends with P, because there is not supported device found (maybe for Lenovo X1?), N2OHT35W.cab seems to be an older version. And finally you go with N2OET47W.cab. In general, the Version N20ETXXW with XX being the higher number seems to be the version you want to have. If I’m wrong here or someone knows more, please contact me and I will update this article.

Make the BIOS Ready to Install

We need the fwupdmgr to install the *.cab files. Therefore install the following meta-package if not already done:

sudo apt install fwupd

Disconnect your Thunderbold Docking Station now (for good reasons, see below).

Upgrade

We can now push a newer BIOS version by the following command (adapt the filename to your needs):

fwupdmgr install N2OET47W.cab

Downgrade

For a downgrade, we have to force the downgrade with the following command (adapt the filename to your needs):

fwupdmgr install --allow-older N2OET42W.cab

Why Disconnecting the Docking Station

Now, you will be asked if you want to restart the PC, but be careful: be sure that your Thunderbold Docking Station is disconnected. Otherwise, you will run in the same problem as I did: The system reboots, the screen becomes black (both, laptop and external display) and nothing happens (even for 15 minutes). You cannot shut down your PC, even by pressing the power button for more than 10 seconds. Simply a black screen, some heat (you hear the fans) and you cannot power off. My solution was to open up the laptop, disconnecting the battery pack while the laptop was still running and therefore force the laptop to immediately shutdown. This is not nice, but fortunately the BIOS has not been broken and I was able to redo the work. With a disconnected docking station, of course.

On the Way to Finish it

Now, do the restart. The laptop will restart several times. All the work will need some times. Congratulations, you have the BIOS version of your choice! If you want to, reboot into the bios and check everything.

Self-Healing BIOS backup progressing…

For the Interested People: Why I did the Downgrade

By the way, in may case, the docking station had a hardware defect. But recently before the problems occurred, a BIOS update has been performed. Therefore, I had to exclude the possibility that the new BIOS is guilty and therefore I did a BIOS downgrade (with no success). I hope a new Docking Station will be on the way to me soon, as it is a case of warranty. At least, this article is an outcome on the needless BIOS downgrade 😉

Misrepresentations on screen by a defect Thunderbot Docking Station

Final Remarks

I hope I could help you with your issue. If you have some feedback or suggestions about this article, let me know by using the contact form or send me an e-mail. Thank you for reading and have a nice day.

Kategorien
Administration / Webmaster Datenschutz English Linux OccuSearch SearX

Daemonize and control SearX with the service command

Under several Linux distributions, including Debian and Ubuntu, we have the service command to controll daemons, e.g. service apache2 restart. In this article, we learn how to create a service-command for the standalone version of the SearX meta search engine. We build upon the default installation as prescribed within the quick start guide of the project documentation. We include both, searX and filtron.

Introduction

First we need a possibility to start SearX as a daemon, so we install the daemonize command:

sudo apt-get install daemonize

With daemonize, we can have an error-log, a std-out log and some pid that takes care about having only one instance running. With SearX installed at the default destination /opt/searx, we can execute the following command to start a SearX daemon:

daemonize -a -e /var/log/searx.error.log -o /var/log/searx.log -p /var/run/searx.pid -l /var/lock/subsys/searx /opt/searx/searx-ve/bin/python /opt/searx/searx/webapp.py

In a similar way, we can start a filtron instance (assuming the filter rules at /etc/filtron/rules.json):

daemonize -a -e /var/log/filtron.error.log -o /var/log/filtron.log -p /var/run/filtron.pid -l /var/lock/subsys/filtron /root/go/bin/filtron -rules /etc/filtron/rules.json

Usually, we will start filtron first and then start SearX.

We furthermore need some kill commands to stop filtron and SearX. We use ps, grep, awk and kill.

Stopping filtron:

kill $(ps -aux | grep filtron | awk '{print $2}')

Stopping SearX:

kill $(ps -aux | grep /opt/searx/searx/webapp.py | awk '{print $2}')

Realizing the service commands

We usually have three options following the service command: service searx start, service searx stop and service searx restart. This results in the following code snippet for the searx.sh file stored at /etc/init.d/searx.sh:

#! /bin/sh
sleep 3
case "$1" in
  start)
        daemonize -a -e /var/log/filtron.error.log -o /var/log/filtron.log -p /var/run/filtron.pid -l /var/lock/subsys/filtron /root/go/bin/filtron -rules /etc/filtron/rules.json
        daemonize -a -e /var/log/searx.error.log -o /var/log/searx.log -p /var/run/searx.pid -l /var/lock/subsys/searx /opt/searx/searx-ve/bin/python /opt/searx/searx/webapp.py
        ;;
   stop)
        kill $(ps -aux | grep filtron | awk '{print $2}')
        kill $(ps -aux | grep /opt/searx/searx/webapp.py | awk '{print $2}')
        ;;
  restart)
        kill $(ps -aux | grep filtron | awk '{print $2}')
        kill $(ps -aux | grep /opt/searx/searx/webapp.py | awk '{print $2}')
        daemonize -a -e /var/log/filtron.error.log -o /var/log/filtron.log -p /var/run/filtron.pid -l /var/lock/subsys/filtron /root/go/bin/filtron -rules /etc/filtron/rules.json
        daemonize -a -e /var/log/searx.error.log -o /var/log/searx.log -p /var/run/searx.pid -l /var/lock/subsys/searx /opt/searx/searx-ve/bin/python /opt/searx/searx/webapp.py
        ;;
        *)
        ;;
esac
exit 0

In some cases we have issues with uswgi. Therefore, consider to uninstall uswgi.

sudo apt-get remove uswgi

Now, reinitialize the service command with the following command:

systemctl daemon-reload

Now it is possible to controll filtron and SearX in a comfortable way. Try the following:

service searx start
service searx stop
service seary restart

You will see SearX and filtron starting, stopping or restarting.

Final Remarks

Have some fun with this comfortable solution!

Do it! Build your own search engine! Go go go!

For an example instance, have a look at https://occusearch.net. Feel free to use and recommend this instance to your family, friends and colleagues.